Der Regisseur Paolo Taviani hat die Entwicklung einer Filmstory mit Bezug auf den Dichter Luigi Pirandello erläutert. "Geschichten sind im Grunde wie Säcke, zunächst einmal sind sie leer", sagte der 90 Jahre alte Taviani am Dienstag während der Filmfestspiele in Berlin. "Sie bleiben auch leer, wenn man sie nicht kreativ füllt."
Taviani stellte im Wettbewerb der Berlinale seinen jüngsten Film "Leonora addio" vor. Darin erzählt er eine Geschichte um den Transport der Asche Pirandellos nach Sizilien als Reise durch das frühe Nachkriegsitalien und sein filmisches Gedächtnis.
Der Film entstand in der Zeit nach dem Tod seines Bruders Vittorio Taviani vor drei Jahren, mit dem er über Jahrzehnte zusammengearbeitet hatte. Zu dieser Situation sagte der Regisseur: "Genau dann, wenn es am schlimmsten geht, genau dann, wenn die Sachen anders laufen, als man glaubt, muss man sich dagegen auflehnen. Da muss man eine Antwort finden, das ist nötig."