t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Afghane angegriffen und verletzt: Polizist verurteilt


Berlin
Afghane angegriffen und verletzt: Polizist verurteilt

Von dpa
06.05.2022Lesedauer: 2 Min.
JustitiaVergrößern des BildesEine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. (Quelle: Arne Dedert/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Rund fünf Jahre nach einer Auseinandersetzung, bei der ein damaliger Asylbewerber verletzt worden ist, sind ein Polizeibeamter und zwei weitere Männer verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten hat die drei Angeklagten der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung für schuldig befunden, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag mitteilte. In der Anklage war kein mögliches Motiv genannt worden. Die Anwältin des inzwischen abgeschobenen Afghanen, der Nebenkläger im Verfahren war, hatte jedoch - wie auch Flüchtlingsorganisationen - von einem vermutlich rassistisch motivierten Übergriff gesprochen.

Gegen den Polizisten wurde nach Angaben der Gerichtssprecherin eine Geldstrafe in Höhe von 120 Tagessätzen zu je 80 (9600 Euro) Euro verhängt. Ein weiterer Angeklagter sei zu einer Geldstrafe von 7200 Euro verurteilt worden, gegen den dritten Angeklagten seien sechs Monate Haft auf Bewährung ergangen. Der 42 Jahre alte Beamte und die Mitangeklagten im Alter von 26 und 29 Jahren hatten zu Prozessbeginn vor knapp drei Monaten geschwiegen.

Die drei Männer sollen laut Anklage den afghanischen Mann im April 2017 auf dem S-Bahnhof Karlshorst im Stadtteil Lichtenberg in einem Streit geschlagen haben. Der damals 26-Jährige habe eine Nasenbeinfraktur sowie ein Hämatom am rechten Schulterblatt erlitten.

Das Amtsgericht habe dem Beamten zudem auferlegt, an den damaligen Asylbewerber 800 Euro zu zahlen, so die Sprecherin weiter. Nach einem Gutachten seien der Polizist und ein weiterer Angeklagter erheblich alkoholisiert gewesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Polizei hatte damals mitgeteilt, nach ersten Erkenntnissen sei es nach einem Fußballspiel zu dem Vorfall gekommen. Zunächst hätten zwei Fußballfans den 26-jährigen Afghanen "fremdenfeindlich beleidigt" und geschlagen. Der Polizist, der nicht im Dienst gewesen sei und die beiden anderen Männer nicht gekannt habe, habe sich dann an der Auseinandersetzung beteiligt.

Ein erster Prozess war im März 2020 nach zwei Tagen gescheitert. Der Nebenkläger war damals als Zeuge vernommen worden. Kurz danach wurde er nach Ablehnung seines Asylantrags abgeschoben. Dies wurde nach dem Urteil am Freitag erneut von Flüchtlingsorganisationen kritisiert. Der Afghane müsse zurück nach Deutschland geholt werden, um ein "klares Signal gegen Hasskriminalität" und für den Opferschutz zu senden, hieß es von der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP).

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website