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"Nazizeichen": Jan Böhmermann fordert neues Apotheken-Logo


Im Podcast "Fest & Flauschig"
"Nazizeichen": Böhmermann will neues Apothekenlogo

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 30.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Jan Böhmermann: Der gebürtige Bremer stört sich am deutschen Apotheken-A.Vergrößern des BildesJan Böhmermann: Der gebürtige Bremer stört sich am deutschen Apotheken-A. (Quelle: Andreas Rentz / Getty Images)
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Satiriker Jan Böhmermann hat eine Bitte: Die deutsche Apothekenbranche sollte dringend ihr Logo ändern! Warum? "Weil die Nazis dahinterstecken."

Haben deutsche Apotheken etwa ein "Nazizeichen" als Logo? Wenn es nach Jan Böhmermann geht: Ja! Im Urlaub sei dem gebürtigen Bremer aufgefallen, dass Apotheken in fast ganz Europa das grüne Kreuz als Logo haben – nur nicht in Deutschland. Nach kurzer Recherche steht für Böhmermann fest: Deutschlands Apotheken brauchen ein neues Logo!

Das hat der 41-Jährige zusammen mit Olli Schulz im gemeinsamen Podcast "Fest & Flauschig" diskutiert: "Ich interessiere mich null für Apotheken, ich finde nur dieses Logo – seit ich denken kann – eine ästhetische, gestalterische Beleidigung, und jetzt weiß ich auch, warum: Weil die Nazis dahinterstecken", heißt es in der neuesten Folge vom Wochenende.

Nachdem der Satiriker im Urlaub überall das grüne Apothekenkreuz gesehen hatte, recherchierte er zum roten Apotheken-A und fand heraus, dass die Schriftart Fraktur zur Nazizeit eingeführt worden war: "Dieses Logo, was wir heute haben, wurde im Grunde genommen fast genauso im Jahr 1936 eingeführt."

Böhmermann recherchiert zur Apothekenlogo-Geschichte

Auf der Seite des Deutschen Apothekenmuseums fand Böhmermann schließlich heraus, wie das Logo entstanden ist: Irgendwann habe es die Notwendigkeit gegeben, dass Apotheken als Apotheken erkenntlich sein mussten, auch um sie von "Quacksalbern" zu unterscheiden, wie Olli Schulz im Podcast anmerkt. Doch dann hätten die Apotheken Tiere als Logo genommen und es sei unübersichtlich geworden.

Um das Ganze wieder einheitlich zu machen, musste ein neues Zeichen her. Das vorgeschlagene weiße Kreuz auf rotem Grund kam wegen der Schweizer Nationalflagge nicht infrage, berichtet das Portal "apotheke-adhoc". Die "Drei-Löffel-Flasche" im Bauhaus-Stil der neuen Sachlichkeit hatte sich ebenfalls nicht durchgesetzt.

Schließlich machte das gotische A im Wettbewerb von "Reichsapothekerführer Albert Schmierer" das Rennen. Zunächst war im A ein weißes Kreuz zu sehen, das wurde später von den Nazis durch die Man-Rune ersetzt.

"Nach dem Krieg haben sie die Rune einfach rausgenommen und die Schlange und den Kelch reingesetzt. Aber im Grunde genommen ist es eigentlich immer noch ein Nazizeichen, was da dranhängt an deutschen Apotheken", erzählt Böhmermann im Podcast "Fest & Flauschig". Auch rein optisch findet Böhmermann das Apotheken-A ganz und gar nicht toll: "Und es sieht auch echt scheiße aus."

Der gebürtige Bremer hat nun eine dringende Bitte an die Branche: "Liebe Apothekerinnen, liebe Apotheker, ich weiß, ihr seid ja nicht so für Veränderungen, weil Veränderungen bedeuten immer auch schlechteres Geschäft, zumindest für Apotheker meistens. […] Aber könnte man da nicht mal was Geileres machen?"

Wie "apotheke-adhoc" berichtet, wurde nach dem Krieg viel über das gotische A diskutiert. 1951 habe der Maler und Bildhauer Fritz Rupprecht Mathieu im Auftrag der Apothekerkammer Nordrhein die Kombination aus Giftschale und Äskulapschlange entworfen, die die Rune ersetzten. So konnte das gotische A mit leicht geänderten Proportionen genehmigt werden.

Verwendete Quellen
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