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Dialekt in Bremen: So schnackt man in der Hansestadt


"Moin Moin" ist schon "Gesabbel"
Schnacken Sie Bremisch? Dann sollten Sie diese Begriffe kennen

Von t-online, stk

Aktualisiert am 28.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann mit gelber Jacke und der Aufschrift "Moin" (Archivfoto): Einmal "Moin" reicht, alles andere verrät Sie nur.Vergrößern des BildesEin Mann mit gelber Jacke und der Aufschrift "Moin" (Archivfoto): Einmal "Moin" reicht, alles andere verrät Sie nur. (Quelle: IMAGO/Foto: Noe Sorge)
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In Bremen und "umzu"– noch nie gehört? Aber Feudel und pütscherich kennen Sie doch bestimmt, oder? Falls nicht, hier gibt es Nachhilfe im Fach "Bremisch".

"Suppsack", "inne", Fümmf" und "Bonschen" – der Duden würde sagen: Alles falsch, korrigieren und ins Hochdeutsche übersetzen. Doch in Bremen wird halt kein Hochdeutsch gesprochen, sondern der Bremer Schnack, ein sogenannter Regiolekt. t-online nimmt Sie mit auf eine Reise durch die sprachlichen Besonderheiten der Hansestadt und erklärt die wichtigsten Begriffe. Denn: Wat mutt, dat mutt.

Bremisch wird vorwiegend in Bremen und Bremerhaven gesprochen, auch in den angrenzenden Regionen ist der Regiolekt gebräuchlich. Anders, als beispielsweise das Plattdeutsche, ist der Bremer Schnack aber keine eigene Sprache. Sein Verbreitungsgebiet ist relativ begrenzt, bereits im Bereich Delmenhorst sprechen die Menschen teilweise noch Oldenburger Platt.

Charakteristisch für den Bremer Dialekt ist, dass oft genuschelt wird, auch werden Buchstaben häufig "verschluckt". So heißt Bremen auch nicht Bremen, sondern schlicht Brem – und fertig.

"Ich geh´ nach Tanne Meier"

  • Beginnen wir mit etwas Einfachem: "Moin" dient der einfachen Begrüßung und anders, als man es vielleicht annehmen könnte, wird dieser Ausspruch zu jeder Tages- und Nachtzeit verwendet. Denn: Der Begriff stammt aus dem Ostfriesischen und heißt so viel wie "angenehm, schön" oder "gut". Alternativ geht zudem "Tach auch!"
  • Sollte Sie einmal Bremen besuchen, vermeiden Sie das doppelte "Moin". Niemand sagt "Moin Moin", das ist "Gesabbel", also überflüssig und verrät nebenbei, dass sie nicht von hier sind.
  • Sollte Ihnen der Ausspruch "Ich geh’ nach Tanne Meier" begegnen, suchen Sie nicht lange nach Tante Meier, die ist damit nicht gemeint. Vielmehr geht es um das stille Örtchen. "Ich geh’ nach Tanne Meier" heißt: "Ich geh’ auf die Toilette."
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  • Fragt Sie ein Kind, ob es seine "Daitsche" haben darf, dann geben Sie ihre Puppe. So einfach ist das.
  • Und fragt Sie ein Gast, ob Sie womöglich "Puschen" für ihn haben, dann möchte er Hausschuhe. Welche, ob nun fest oder flauschig, ist dabei egal.
  • Sollte das Kind mal nicht hören und sich den Regeln widersetzen, ist es "eisch", was so viel bedeutet, wie ungezogen.
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  • Sollten Sie in ein Restaurant gehen und ihre Portion ist Ihnen zu klein, dann rufen Sie die Kellnerin oder den Kellner und sagen: "Ischa'n büsch'n lütsch." Das heißt so viel, wie: "Das ist aber ein bisschen klein/wenig."
  • Generell findet der Begriff "Ischa" häufig Verwendung im Bremer Sprachgebrauch. "Ischa" steht für "Es ist ja". Am bekanntesten dürfte diese Redewendung im Zusammenhang mit Bremens fünfter Jahreszeit, dem Freimarkt, auftreten. Dort heißt es: "Ischa Freimaak", also "Es ist ja Freimarkt".
  • Auf dem Bremer Freimarkt wird bekanntlich nicht nur Karussell gefahren, Zuckerwatte gegessen und Bratwurst gegessen, auch der ein oder andere Liter Bier fließt und langsam, aber sicher werden manche wirr im Kopf. Dann kann es vorkommen, dass Ihnen die Menschen hinterherrufen: "Was'n Tüünbüdel!" Damit ist jedoch kein Turnbeutel gemeint, sondern ein Mensch, der "Tünkram" oder "Dümmtüch" erzählt – also Unsinn oder Lügen.
  • In Bremen geht man nicht spazieren oder um den Block, man geht "um'n Pudding". Warum das so ist, ist bis heute nicht geklärt. Interessant klingt es dennoch. Und wenn man gerade dabei ist, kann auch schnell die Frage aufkommen: "Woll’n wir auf’n/up'n Swutsch?" Damit meint der Fragende: "Wollen wir um die Häuser ziehen und einen trinken gehen?"
  • "Um'n Pudding gehen" kann man mit Freunden und Familie, mit Bremern, aber auch mit "Butenbremern". Damit sind Menschen gemeint, die zwar in Bremen geboren wurden, aber nicht mehr dort wohnen.
  • Und wenn Bremerinnen oder Bremer ins Umland gezogen sind, dann wird das nicht Umland oder Umgebung genannt, sondern schlicht "umzu".
Verwendete Quellen
  • swb.de: Bremer Dialekt – so wird in Bremen geschnackt
  • bremen.de: So spricht man bremisch
  • weser-kurier.de: "Die besten Bremer Schnack-Wörter"
  • Eigene Recherche
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