Polizeieinsatz in Bremen: Mädchen täuschen Anschlag an Einkaufscenter vor

Sie dachten, das wäre lustig. Doch weder die Polizei noch der Mann, den sie erschreckten, hatte was zu lachen – im Gegenteil.

Eine Gruppe von vier Jugendlichen hat am Donnerstag für einen größeren Polizeieinsatz in Bremen gesorgt. Die 16-jährigen Mädchen täuschten einem Sprecher der Polizei zufolge einen Sprengstoffanschlag vor und filmten die Aktion mit ihren Handys. Die Beamten fanden das überhaupt nicht witzig, sagte ein Sprecher am Freitag.

Gegen 13.05 Uhr wurden die Einsatzkräfte in das Hansacarré nach Habenhausen gerufen. Dort wurde ihnen von einem "sichtlich mitgenommen" Mann erklärt, was die vier Mädchen gerade gemacht haben sollen. Dem Zeugen nach ging eine der 16-Jährigen auf den 58 Jahre alten Mann zu, platzierte einen Koffer vor seinen Füßen und rief laut "Allahu akbar" ("Gott ist groß"). Die anderen Mädchen filmten die Aktion währenddessen aus einiger Entfernung mit ihren Handys.

Beamten stellen Handys sicher

Nachdem Zeugen die Polizei alarmiert hatten, rückten die Einsatzkräfte zum Einkaufscenter aus, nahmen die Jugendlichen in Gewahrsam und brachten sie zur Wache. Dort nahmen die Beamten ihnen die Handys ab und informierten ihre Eltern. Im ebenfalls sichergestellten Koffer fand sich nach Öffnen nichts Verdächtiges.

Obwohl sich die Mädchen laut dem Sprecher einsichtig zeigten, erwarte sie nun trotzdem eine Strafanzeige wegen Androhung von Straftaten. In Gesprächen hätten die Einsatzkräfte den Mädchen die Tragweite ihres Handelns klargemacht. Schließlich, so der Sprecher, habe es sich bei Aktion eben nicht um "einen dummen Streich" gehandelt. Das 58-jährige Opfer der Aktion habe "sichtlich unter dem Einfluss des Geschehens" gestanden, lehnte eine Behandlung durch den Rettungsdienst jedoch ab. Die Ermittlungen dauern an.