Aktenordner, Stempel, Schreibmaschine: Am Spiekerooger Nordseestrand hat ein Mann alles, was ein Bürohengst so braucht. Was steckt dahinter?
Der ostfriesische Badestrand der Insel Spiekeroog ist derzeit um eine ungewöhnliche Attraktion reicher: Denn dort stellt in diesen Tagen ein Mann jeden Tag ein kleines Büro im Sand auf, und verteilt Formulare an Badegäste. Man nennt ihn vor Ort auch den "Strandesbeamten" von Spiekeroog.
Bei dem Mann handelt es sich um den Aktionskünstler Albrecht Fersch. Die Idee: Hier soll mit der Irritation, die durch den Zusammenprall von Arbeitswelt und Urlaubsort am Nordseestrand entsteht, gespielt werden. Fersch selbst sitzt dabei im Anzug am Schreibtisch und lädt Besucher dazu ein, den eigenen "Glückskoeffizienten" auszurechnen oder sich mit weiteren wichtigen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen.
Künstler wohnen in den Spiekerooger Dünen
Gibt es Widerstände? Offenbar nicht: "Die Leute im Urlaub sind so gut gelaunt, dass sie sich auch darauf einlassen", meint Fersch über die ersten Tage. Jedoch handle er sich mit seiner Kunstperformance immer wieder irritierte Blicke ein.
Der Aktions- und Performancekünstler aus Berlin ist der diesjährige Gewinner der Spiekerooger Zeltplatzresidenz, einem Kunststipendium, das die Insel jährlich vergibt. Bis zu 80 Bewerbungen gehen pro Jahr ein.
Die Künstlerinnen und Künstler wohnen dafür vier Wochen in einem Zelt auf dem Zeltplatz in den Spiekerooger Dünen. Ferschs Performance mit dem Titel "Schreibtischtäter" läuft noch bis Anfang Juli.
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- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa