BVB: Guirassy-Gerüchte bei Paris-Kracher – Kehl reagiert klar

Klarer Auftrag: Nach dem Remis gegen Paris und dem Achtelfinaleinzug in der Champions League fordert Sebastian Kehl jetzt zwei Siege in der Bundesliga.

Ein wenig stolz wirkte Sebastian Kehl schon, als er sich nach dem 1:1-Unentschieden von Borussia Dortmund gegen Paris St. Germain den Journalisten stellte. Für den Einzug ins Achtelfinale der Champions League als Gruppenerster fand der Sportdirektor des BVB viele lobende Worte – natürlich auch für die Monster-Grätsche von Niklas Süle.

Zugleich ließ Kehl aber auch keinen Zweifel, dass er die Leistung auf Europas Bühne jetzt auch in der Bundesliga von der Mannschaft erwartet. Zwei Spiele, zwei Siege, so lautet sein Auftrag bis zur Winterpause. Da könnte es dann den einen oder anderen Transfer geben. Nur die Verpflichtung eines neuen Stürmers schloss Dortmunds Sport-Chef definitiv aus.

• Der Spielbericht: So kämpfte Dortmund gegen Paris

Sebastian Kehl über…

…die Leistung gegen Paris: Es war ein zähes und wildes Spiel, es war aber auch in vielen Phasen ein sehr gutes Spiel von uns. Es war eine gute Teamleistung. Wir hatten viele Spieler, die sich wirklich aufgeopfert haben und unglaublich engagiert waren. Kompliment an die Mannschaft, wie sie aufgetreten ist!

…die Tatsache, dass sich der BVB als Gruppenerster für das Achtelfinale qualifiziert hat: Das macht uns alle glücklich! Das Weiterkommen haben wir uns schon in Mailand erarbeitet, jetzt haben wir in dieser Gruppe auch noch den ersten Platz geholt. Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir ihn mit dem Unentschieden behaupten konnten. Das gibt der Mannschaft Selbstvertrauen. Und das wird uns hoffentlich auch ein bisschen Ruhe geben.

…die Monstergrätsche auf der Torlinie, mit der Niklas Süle in der Anfangsphase noch ein Tor von Kylian Mbappé verhindern konnte: Von Niklas war es in der Situation überragend, wie er die Grätsche noch auspackt und das Tor verhindert. Das sind die Momente, die man als Mannschaft manchmal braucht, um im Spiel zu bleiben und sich auch selbst wieder Kraft und Selbstvertrauen zu geben. Ich kann mich an Sven Bender erinnern, der hatte in München mal eine ähnliche Situation und wurde lange dafür gefeiert. Auch Niklas wird diese Geschichte sicher noch das eine oder andere Mal zu hören bekommen.

…den Austausch mit Niklas Süle und seinem Berater Volker Struth am Tag vor der Partie: Es stimmt, dass ich die Beiden zum Gespräch eingeladen habe. Es war ein gutes Gespräch. Ob es dazu beigetragen hat, dass er gegen Paris gut gespielt und die Grätsche gemacht hat, weiß ich nicht. Niklas ist ein wichtiger Spieler. Wir brauchen ihn, wir brauchen ihn in einer guten Form und einer guten Haltung. So, wie er gegen Paris gespielt hat, ist er für Borussia Dortmund sehr wichtig.

…sein Wunschlos für das Achtelfinale, in dem der BVB auf Neapel, Lazio Rom, Inter Mailand, Kopenhagen, Porto oder Eindhoven treffen könnte: Auch als Tabellenerster wird man nicht kampflos ins Viertelfinale einziehen. Das ist uns bewusst. Wir freuen uns auf die Auslosung am kommenden Montag. Der einen oder anderen schweren Mannschaft sind wir mit dem Gruppensieg aus dem Weg gegangen, es sind allerdings noch ein paar Top-Teams dabei. Ich glaube aber, dass auch keine Mannschaft gerne gegen Borussia Dortmund spielen wird.

…die zwei Gesichter des BVB in der Bundesliga und in der Champions League: Wir haben in der Bundesliga ein paar turbulente Spiele hinter uns gebracht und waren natürlich auch mit den Ergebnissen nicht zufrieden. In der Gruppenphase der Champions League hat die Mannschaft sehr, sehr gute Spiele absolviert, auch gegen große Mannschaften. Sie hat wichtige Spiele sehr positiv bestritten, auch Mut gezeigt wie gegen Paris – das muss der Weg sein. Wir befinden uns auf dem Weg der Besserung.

…seine Forderung für die beiden letzten Saisonspiele in diesem Jahr: Es ist jetzt gegen Augsburg und gegen Mainz der klare Auftrag, mit der gleichen Intensität, mit der gleichen Bereitschaft, aber auch mit der gleichen fußballerischen Qualität an die Spiele heranzugehen. Wir müssen den Mut zeigen, uns immer wieder anzubieten und Torchancen zu erarbeiten. Das haben wir gegen Paris geschafft und das sollte uns auch in den nächsten beiden Spielen gelingen. Wir müssen das jetzt auch in der Liga unter Beweis stellen. Wir brauchen in diesen Spielen jetzt sechs Punkte! Darauf werden wir jetzt den Fokus legen.

…die Wechselgerüchte über Stuttgarts Torjäger Serhou Guirassy: Ich habe mich gewundert, was in den letzten Tagen in den Medien stand. Es war eine Menge, die nicht gestimmt hat – unter anderem auch die Geschichte am heutigen Tag über Guirassy. Ich kann nur sagen, dass wir im Winter auf dieser Position definitiv nichts machen werden.

…mögliche Transfers in der Winterpause: Wir werden uns im Winter natürlich darüber Gedanken machen, was Sinn ergibt und welche wirtschaftlichen Möglichkeiten wir haben, um den Kader nochmal sinnvoll zu verstärken. Das ist kein Geheimnis, das haben wir im letzten Winter auch gemacht. Aber wir werden es auch nur tun, wenn es wirklich Sinn ergibt.