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SKD-Chefin Ackermann verlässt Dresden für Mega-Posten – ein Rückblick


"Momente, die sehr nah gingen"
SKD-Chefin Marion Ackermann verlässt Dresden für Mega-Posten

Von t-online, dpa
26.05.2025Lesedauer: 3 Min.
Marion Ackermann: Ab 1. Juni ist sie Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Berlin.Vergrößern des Bildes
Marion Ackermann: Ab 1. Juni ist sie Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Berlin. (Quelle: Kira Hofmann)
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Nach acht Jahren als SKD-Chefin übernimmt Marion Ackermann die Führung der mächtigsten Kulturinstitution Deutschlands in Berlin. Am Dienstag ist ihre Amtseinführung.

Nach acht Jahren an der Spitze der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) wechselt Marion Ackermann zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Damit wird die 60-Jährige zur Chefin der Museumsinsel mit ihren weltberühmten Sammlungen – etwa die Nofretete und berühmte Werke von Caspar David Friedrich. Ihre Amtseinführung ist bereits am Dienstag (27.5.).

Es ist der fast logische nächste Karriereschritt der renommierten Museumsmanagerin und Kuratorin, die 2003 als 38-Jährige die damals jüngste Chefin eines großen Hauses in Deutschland wurde.

Die promovierte Kunsthistorikerin, 1965 in Göttingen geboren, fing als Kuratorin der Städtischen Galerie im Münchner Lenbachhaus an, war dann bis 2009 Leiterin des Kunstmuseums Stuttgart und danach bis 2016 künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Juwelen-Diebstahl: Opposition warf ihr Versagen vor

Ihre Dresdner Zeit war auch überschattet von einem der spektakulärsten Kunstdiebstähle Deutschlands: dem Einbruch ins Historische Grüne Gewölbe.

Der Diebstahl historischer Juwelen aus Diamanten und Brillanten von Millionenwert beschädigte die "Generalin", die sich stets vor ihr Team stellte. Über Monate stand Ackermann im Zentrum der öffentlichen Kritik wegen des verlorenen "Staatsschatzes" und der Ursachen. Schließlich gab es noch einen umstrittenen Deal, bei dem ein Betrüger mitverdiente.

Die Opposition im sächsischen Landtag warf ihr Versagen vor und verlangte angesichts der vor Gericht offenbar gewordenen Sicherheitslücken personelle Konsequenzen.

Immerhin: Ende 2022 gaben die später verurteilten Täter im Zuge ihres Prozesses den Großteil der Schmuckstücke zurück – einige prächtige Kunstobjekte sind bisher verschollen. Die SKD stellten inzwischen ihr Sicherheitssystem komplett neu auf, mit viel Geld.

"Es gab Momente, die mir sehr nah gingen", sagte Ackermann im Rückblick auf die Anfeindungen vor allem von der AfD.

Internationale Ausstrahlung

Doch parallel zur Krise realisierte Ackermann auch Erfolge: Große Schauen zu Jan Vermeer und Caspar David Friedrich, der fast einen neuen Besucherrekord aufstellte.

Ebenso die Etablierung der einzigen Kinderbiennale neben dem Original in Singapur oder Ausstellungen zu radikalen Künstlerinnen hinter dem Eisernen Vorhang. Zudem präsentierte sie junge Kunst aus dem In- und Ausland oder Werke der Subkultur Ende der 1970er Jahre in BRD und DDR.

Ackermann hat hervorragende Kontakte zu Künstlern, Sammlern und Kultureinrichtungen weltweit, wird geschätzt nicht nur in der Museumswelt.

Fasziniert vom Bezug der Kunst zum Handwerk öffnete sie die Sammlungen für Besucher bis in Depots hinein und die Häuser für Begegnung und auch politischen Diskurs – dem sie sich selbst stellte wie 2018 im "Bilderstreit" um die Kunst der DDR in Museen.

Anwältin der Kunst und Kultur

Ackermann engagiert sich dafür, dass Kunst und Kultur Raum, Aufmerksamkeit und Ressourcen erhalten. Zu ihren Innovationen an der Elbe gehören die Partnerschaft mit Museen in der Region. Und auch die Ausrichtung in die Welt mit der Kultur als Botschafter, vor allem nach Osteuropa, ist ihr wichtig.

Ihren Eifer im Bereich Bildung und Vermittlung bremste die Corona-Pandemie. Dafür ging es mit Digitalisierung und Internetpräsenz schneller als gedacht, gezwungenermaßen wegen der Lockdowns.

Mit dem Archiv der Avantgarden fügte sie den SKD eine "neue Idee von Museum" hinzu. Es steht für größere Durchlässigkeit: die Sammlung auch als Archiv zu verstehen, Geschichten zu erzählen, Entdeckungen zu ermöglichen.

Berlin gewinnt mit Ackermann eine Museumsmanagerin, die ihre Vorhaben mit weiblichem Charme statt lautem Getöse durchsetzt – und auch persönliche Verbindungen nutzt. Die 60-Jährige geht offen auf Menschen zu, begeistert mit ihrer Faszination nicht nur für Kunst und steht für Frauenpower, auch in Führungspositionen – die Dresdner Erfahrungen haben zudem ihre Fähigkeit in Krisen gestählt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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