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Gedenken an Opfer der Novemberpogrome 1938 in Sachsen


Dresden
Gedenken an Opfer der Novemberpogrome 1938 in Sachsen

Von dpa
09.11.2021Lesedauer: 2 Min.
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In Sachsen ist am Dienstag mit zahlreichen Veranstaltungen den Opfern der nationalsozialistischen Pogromnacht vom 9. November 1938 gedacht worden. So erinnere unter anderem vor der Goldenen Pforte des Dresdner Rathauses die interaktive Kunstinstallation "Verschwindende Wand" an die Novemberpogrome und deren Folgen, teilte die Stadt mit.

Die Wand besteht aus 6000 in die Konstruktion eingelassenen Holzklötzchen, auf denen Zitate von Überlebenden der Konzentrationslager Buchenwald, Mittelbau-Dora und den entsprechenden Außenlagern stehen. Besucher können die Klötzchen zum Lesen aus der Installation ziehen und auch mitnehmen, so dass sich die Mauer allmählich leert und letztlich verschwindet.

Die Novemberpogrome seien nicht spontaner Ausbruch eines "Volkszorns", sondern perfide Inszenierung gewesen, sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) während der Gedenkveranstaltung an der Dresdner Synagoge. "Es ist deshalb eine politische und zivilgesellschaftliche Aufgabe gleichermaßen, nicht nur an die historischen Ereignisse, sondern immer auch an die dahinterstehende Geisteshaltung zu erinnern."

Diesem Ansinnen wollte man im Freistaat auch an etlichen anderen Orten nachgekommen. Unter anderem in Leipzig und Chemnitz waren deshalb etwa Kranzniederlegungen und das Putzen von sogenannten Stolpersteinen, die an Opfer des Naziregimes erinnern, geplant. Für den Abend waren darüber hinaus mehrere Andachten und Gedenkgottesdienste angedacht - zum Beispiel in Wurzen (Landkreis Leipzig), im nordsächsischen Delitzsch und in Zittau (Landkreis Görlitz).

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 war es im gesamten damaligen Deutschen Reich zu Pogromen gegen Juden und Jüdinnen gekommen. Mehr als 1300 Menschen wurden dabei getötet, 30 000 Menschen in Konzentrationslager verschleppt. Jüdische Geschäfte wurden demoliert, Synagogen und Gebetshäuser in Brand gesteckt - unter anderem auch die Synagogen an der Gottschedstraße in Leipzig und am Hasenberg in Dresden.

Dort gab es in der Landeshauptstadt jedoch auch einen feierlichen Anlass: den 20. Jahrestag der Weihe der Neuen Synagoge. "Eine neue Synagoge in Sachsen, in den östlichen Bundesländern fast 60 Jahre nach der Shoah - für dieses Wunder waren und sind wir heute noch dankbar", sagte Michael Hurshell, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, im Vorfeld der Festveranstaltung am Dienstagabend. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) betonte im Vorfeld: "Dass die jüdischen Gemeinden bei uns wieder heimisch geworden sind und ein aktives Gemeindeleben entfalten, ist ein großes Glück. Der Freistaat Sachsen fühlt sich den Gemeinden und allen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern eng verbunden und steht an ihrer Seite."

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