Düsseldorf Politologe Schubert: FDP in NRW braucht "neuen Leitstern"
Die FDP in Nordrhein-Westfalen braucht nach ihren erheblichen Stimmenverlusten bei der Landtagswahl nach Einschätzung des Politologen Klaus Schubert "einen neuen Leitstern". Früher sei über Jahre hinweg der derzeitige Bundesfinanzminister Christian Lindner als Fraktions- und Parteichef der NRW-FDP Zugpferd gewesen, sagte der Politikwissenschaftler der Universität Münster der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Für den aktuellen Landesparteichef und FDP-Spitzenkandidaten Joachim Stamp seien diese "Schuhe zu groß" gewesen. Aktuell wirke die NRW-FDP "ratlos und orientierungslos".
Grundsätzlich hält Schubert zwei Bestrebungen aus FDP-Sicht für denkbar, um aus dem Tief herauszukommen: In die Opposition gehen, um sich fünf Jahre inhaltlich und personell neu aufzustellen. "Oder die FDP versucht sich in eine Ampel-Koalition zu retten, um so wieder Tritt zu fassen." SPD-Parteichef Thomas Kutschaty schließt trotz starker Verluste auch für die Sozialdemokraten eine Ampel mit Grünen und FDP nicht aus. Sehr viel wahrscheinlicher sei allerdings eine schwarz-grüne Regierung. Eine große Koalition hält Schubert für "nicht vorstellbar."