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Nach tödlichen Schüssen in Duisburg: Verwirrung um Taser-Einsatz


Staatsanwaltschaft klärt auf
Nach tödlichen Schüssen in Duisburg: Verwirrung um Taser-Einsatz

Von t-online, tht

22.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Tatort in Duisburg: Die Leiche des Mannes soll nun untersucht werden.Vergrößern des BildesTatort in Duisburg: Ein 56-Jähriger wurde mit zwei Polizeischüssen getötet. (Quelle: Photography Alex Forstreuter/dpa)
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Informierte Reul den Innenausschuss über die tödlichen Polizeischüsse in Duisburg zu schnell? Bei Ermittlern stieß die Vorgehensweise offenbar auf – und sorgte für Verwirrung.

Im Fall des von Polizeischüssen getöteten 56-jährigen Mannes aus Duisburg hat die schnelle Berichterstattung des NRW-Innenministers Herbert Reuls (CDU) im Innenausschuss laut Rheinischen Post (RP) für Irritationen im Behördenkreis gesorgt. "Sie können davon ausgehen, dass dieses Vorgehen an einigen Stellen für Irritationen gesorgt hat", sagte ein Ermittler der Zeitung.

Reul hatte die Abgeordneten des Ausschusses noch vor einer öffentlichen Meldung der leitenden Staatsanwaltschaft Duisburg mit folgenden Sätzen informiert: "In Duisburg gab es einen Vorfall. In einem Treppenhaus hat ein Mensch einen Polizisten mit einem Messer angegriffen. Und dann wurde der Taser betätigt, hatte aber keine Wirkung erzielt. Und dann wurde geschossen und der Angreifer mit dem Messer ist tödlich verletzt." Weiter sagte er: "Details weiß ich auch noch nicht, nur, dass sie das schon mal gehört haben."

Das sorgte für Spekulationen: Eine Nachrichtenagentur berichtete, Reul habe darüber informiert, der Versuch des Polizisten, den Angreifer mit einem Elektroschockgerät zu stoppen, habe nicht funktioniert. Bedeutete das also einen Defekt an der Waffe?

Staatsanwalt konkretisiert Angaben

Am Montag konkretisierte der leitende Staatsanwalt, Martin Mende, deswegen gegenüber t-online die Angaben. "Einen nicht funktionierendem Tasereinsatz kann ich nicht bestätigen", teilte Mende mit. "Der Taser ist vom Polizisten erfolgreich ausgelöst worden." Zudem habe dieser auch den Körper des 56-jährigen Angreifers getroffen. Unklar bleibt allerdings, wieso der Taser seine Wirkung nicht erzielt hatte.

Hierzu teilte die Gewerkschaft der Polizei Nordrhein-Westfalen (GdP) t-online am Montag mit: "Damit der Taser funktioniert, müssen die zwei Pfeile so treffen, dass sie sich im Körper verhaken, damit ein Kreislauf entsteht und der Stromimpuls ausgelöst werden kann", so Thomas Hegger, Sprecher der GdP NRW. "Da dies nicht immer gewährleistet werden kann, haben Einsatzkräfte deswegen zur Sicherheit immer eine Schusswaffe dabei. Es scheint so, als wenn dies in Duisburg der Fall gewesen ist", so der Gewerkschafter.

In den fünf größten NRW-Polizeibehörden gehört der Taser zur Grundausstattung. Die Koalition hatte 2021 beschlossen, die Wachdienste in Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Köln mit insgesamt 620 Geräten auszustatten. Der polizeiliche Gebrauch der Taser in NRW ist unter anderem aufgrund tödlicher Einsätze in der Vergangenheit umstritten.

Verwendete Quellen
  • Auskunft der Staatsanwaltschaft Duisburg
  • Protokoll - Innenausschuss: 20. Ausschusssitzung vom 17.08.2023
  • Mit Material der dpa
  • RP-Online.de: Durfte die Polizei auf Rainer D. schießen? (kostenpflichtig)
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