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Essen: Bischof Overbeck besorgt wegen Papst-Stellungnahme


Betroffene "entrüstet"
Bischof Overbeck besorgt wegen Papst-Stellungnahme

Von dpa
Aktualisiert am 09.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Essens Bischof Franz-Josef Overbeck bei einer Pressekonferenz (Archivbild): Overbeck kritisiert die Stellungnahme des ehemaligen Papstes zum Münchner Missbrauchsgutachten.Vergrößern des BildesEssens Bischof Franz-Josef Overbeck bei einer Pressekonferenz (Archivbild): Overbeck kritisiert die Stellungnahme des ehemaligen Papstes zum Münchner Missbrauchsgutachten. (Quelle: Zuma Wire/imago-images-bilder)
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Nach dem

Bischof Franz-Josef Overbeck aus Essen hat die Stellungnahme des emeritierten Papstes Benedikt XVI. zum Münchner Missbrauchsgutachten kritisiert. "Ich befürchte, dass die Erklärung den Betroffenen in ihrem Aufarbeitungsprozess wenig weiterhelfen kann", sagte er. "Besorgt nehme ich wahr, dass Betroffene sexueller Gewalt in ihren Rückmeldungen an unseren Interventionsbeauftragten enttäuscht und teilweise auch entrüstet auf die Äußerungen des früheren Papstes zu seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising reagiert haben".

Auch er habe "mit Interesse auf eine persönliche Erklärung des emeritierten Papstes Benedikt gewartet". Nun sei es wichtig, "dass wir, die wir heute in der katholischen Kirche Verantwortung tragen, unmissverständlich zu dem schweren institutionellen Versagen stehen, das in der Kirche so viel Leid verursacht hat".

Benedikt, der frühere Kardinal Joseph Ratzinger, steht seit Wochen heftig in der Kritik, weil ihm ein Gutachten zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchstätern vorwirft.

Anwalt von Benedikt XVI. erhebt schwere Vorwürfe gegen Missbrauchsgutachten

Am Dienstag bat er Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche zwar ganz generell – wie auch schon in der Vergangenheit – um Verzeihung. Konkrete Vertuschungsvorwürfe gegen sich aber weist er entschieden zurück. Sein Anwalt erhebt zudem schwere Vorwürfe gegen das Münchner Gutachten.

Overbeck ist einer der wenigen deutschen Bischöfe, die sich bislang zu dem Papst-Brief positioniert haben. "Papst emeritus Benedikt hatte zugesagt, sich zu äußern. Nun hat er das eingelöst", twitterte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, knapp. "Dafür bin ich dankbar und dafür gebührt ihm Respekt".

Essen: Bischöfe Overbeck und Marx stehen hinter Gutachten

Auch Ratzingers Nachfolger im Amt des Münchner Erzbischofs, Kardinal Reinhard Marx, äußerte sich nur kurz. "Ich begrüße, dass sich mein Vor-Vorgänger im Amt des Erzbischofs von München und Freising, der emeritierte Papst Benedikt XVI., zu der Veröffentlichung des Gutachtens der Kanzlei WSW in einem persönlich gehaltenen Brief geäußert hat", sagte er. Ratzinger bringe "in seinem Brief seine 'tiefe Scham', seinen 'großen Schmerz' und seine 'Bitte um Entschuldigung gegenüber allen Opfern sexuellen Missbrauchs zum Ausdruck'".

Marx stellte sich allerdings auch ausdrücklich hinter die von ihm beauftragten und von Benedikts Beratern kritisierten Gutachter: "Ich betone nochmals, dass die Erzdiözese und ich als Erzbischof das Gutachten, in dem es besonders im Blick auf die Leitungsebene auch um persönliche und institutionelle Verantwortung geht, sehr ernst nehmen". Der Würzburger Bischof Franz Jung lehnte eine Stellungnahme zum Papst-Brief ab, auch aus dem Bistum Augsburg kam eine Absage. Weitere bayerische Bischöfe reagierten zunächst nicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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