26-Jähriger beschuldigt 17-Jährige stirbt nach Crack-Überdosis – Freund vor Gericht
Der 26-Jährige soll den Tod der 17-Jährigen verschuldet haben, nachdem er ihr eine zu hohe Dosis an Crack verabreichte.
Ein 26-Jähriger steht in Frankfurt vor dem Landgericht, weil er den Tod seiner 17-jährigen Freundin mit einer Überdosis Crack verschuldet haben soll. Die Anklage wirft ihm die "Überlassung von Drogen zur leichtfertigen Todesverursachung" vor, dabei geht es um eine spezielle Vorschrift des Betäubungsmittelgesetzes. Am ersten Verhandlungstag am Freitag räumte der Angeklagte pauschal den Geschehensablauf von Anfang Juli 2017 ein.
Das Paar hatte sich seinerzeit entschlossen, das von einem Schulhof-Dealer erworbene Rauschgift auszuprobieren. Statt der in diversen Internet-Anleitungen empfohlenen Menge von wenigen Milligramm schüttete der Angeklagte jeweils ein halbes Gramm Crack in zwei Wassergläser, die beide leer tranken.
17-Jährige wachte nicht mehr auf
Während der Angeklagte nach wenigen Stunden wieder erwachte, blieben seine Wiederbelebungsversuche bei der 17-Jährigen ohne Erfolg. Die Staatsanwaltschaft legt ihm zur Last, nicht den Rettungsdienst alarmiert zu haben, als es der Jugendlichen schlecht gegangen sei.
Ursprünglich sollte sich der Angeklagte wegen des Vorfalls vor dem Amtsgericht verantworten. Der Amtsrichter wies die Sache jedoch an die Schwurgerichtskammer, die aufgrund der Corona-Pandemie sowie der Überlastung durch Haftsachen den Prozess gegen den auf freien Fuß befindlichen Mann erst mehr als fünf Jahre nach der Tat terminieren konnte. Die Schwurgerichtskammer hat noch einen weiteren Verhandlungstag vorgesehen.
- Nachrichtenagentur dpa