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Hessen: Falscher Notarzt behandelte dutzende Patienten


Mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln
Falscher Notarzt behandelte dutzende Patienten

Von t-online, mtt

11.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Notarzt im Einsatz (Symbolfoto): Der Beschuldigte soll unter anderem Spritzen gesetzt und Medikamente verordnet haben.Vergrößern des BildesNotarzt im Einsatz (Symbolfoto): Der Beschuldigte soll unter anderem Spritzen gesetzt und Medikamente verordnet haben. (Quelle: Hettrich/imago images)
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In Hessen ist ein Hochstapler aufgeflogen, der als Notarzt wochenlang zu brisanten Einsätzen gefahren sein soll.

In zwei hessischen Landkreisen ist über mehrere Wochen hinweg ein falscher Notarzt im Einsatz gewesen. Das berichten sowohl das Portal "osthessen-news.de" als auch die "Fuldaer Zeitung".

Laut "osthessen-news.de" soll der Mann ohne jede Qualifikation Spritzen gesetzt, Medikamente verabreicht und weitere Behandlungen an Notfallpatienten vorgenommen haben. Bei dem Verdächtigen handele sich um einen 31 Jahre alten Mann aus Baden-Württemberg, zitierte das Portal die Staatsanwaltschaft Gießen.

Mehr als 30 Einsätze in zwei Kreisen

Der Mann habe sich über eine bundesweit agierende Notarztbörse an den Vogelsbergkreis und den Main-Kinzig-Kreis vermitteln lassen, berichtete die "Fuldaer Zeitung". Die privatwirtschaftlich betriebene Onlineplattform bringt auf Honorarbasis tätige Notärzte mit Leistungserbringern zusammen, die Personalnot haben.

"Der Mann fuhr im Sommer in einem Zeitraum von vier Wochen 27 Einsätze im Vogelsbergkreis", sagte die Pressesprecherin des Kreises laut "Fuldaer Zeitung". Im Main-Kinzig-Kreis bewege sich die Zahl seiner Einsätze ebenfalls im zweistelligen Bereich, erklärte der Pressesprecher dieses Kreises.

Deutsches Rotes Kreuz erstattete Anzeige

Aufgeflogen sei der Mann, als ein Leistungserbringer die Unterlagen des vermeintlichen Arztes bei der Notarztbörse anforderte. Dabei sei dort aufgefallen, dass die Papiere des Beschuldigten immer noch nicht vorlagen, berichtete die Pressesprecherin des Vogelsbergkreises laut der "Fuldaer Zeitung".

Die Nachfrage bei der ausstellenden Landesärztekammer habe dann ergeben, dass dort gar kein Notarzt mit dem entsprechenden Namen bekannt sei. Dies sei dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) mitgeteilt worden, das daraufhin Anzeige erstattet habe.

Kamen Patienten durch falsche Behandlung zu Schaden?

Die für den Vogelsbergkreis zuständige Staatsanwaltschaft Gießen erklärte laut "osthessen-news.de", es werde nun geprüft, ob es zu etwaigen Fehlbehandlungen von Patienten gekommen ist. "Im Zuge der Ermittlungen wurde auch bereits eine Wohnungsdurchsuchung bei dem Beschuldigten durchgeführt, die zum Auffinden diverser Beweismittel geführt hat", zitierte das Nachrichtenportal den Oberstaatsanwalt. Die umfangreichen Ermittlungen würden andauern.

Neben der Staatsanwaltschaft Gießen ermittelt "osthessen-news.de" zufolge auch die für den Main-Kinzig-Kreis zuständige Staatsanwaltschaft Hanau. Diese habe den Fall zwar ursprünglich an die Staatsanwaltschaft Stuttgart abtreten wollen, weil dort auch schon gegen den Beschuldigten ermittelt wurde.

Aber die Stuttgarter hätten die Übernahme "mangels Sachbezugs zu einem hier geführten Sammelverfahren" abgelehnt. Das heißt mit anderen Worten: Offensichtlich haben die Staatsanwälte in Stuttgart den 31-Jährigen noch wegen mindestens eines weiteren Vergehens im Visier, das von der vorgeworfenen Notarzt-Hochstapelei unabhängig ist.

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