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Hessen: So flog der falsche Notarzt wirklich auf


Er behandelte dutzende Patienten
Falscher Notarzt flog durch anderes Betrugsdelikt auf

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 13.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Notarzt im Einsatz (Symbolfoto): Der Beschuldigte soll unter anderem Spritzen gesetzt und Medikamente verordnet haben.Vergrößern des BildesNotarzt im Einsatz (Symbolfoto): Der Beschuldigte soll unter anderem Spritzen gesetzt und Medikamente verordnet haben. (Quelle: Hettrich/imago images)
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Ein Hochstapler hat sich in Hessen als Arzt ausgegeben, Spritzen gesetzt und Medikamente verordnet. Jetzt kommt raus: Enttarnt hat ihn wohl ein Autohändler.

Im Fall des falschen Notarztes, der in Hessen dutzende Patienten ohne jede Qualifikation behandelt haben soll, werden immer mehr Details bekannt. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen t-online am Donnerstag sagte, soll der Hochstapler erst durch ein anderes Betrugsdelikt aufgeflogen sein. "Das hat das Ganze ins Rollen gebracht", erklärte der Sprecher.

Dem Portal "osthessen-news.de" zufolge war es ein Autohändler, der die Ermittler auf die Spur des 31-jährigen Hochstaplers setzte. Bei dem Händler hatte der angebliche Notarzt demnach ein kaputtes Auto zur Reparatur abgegeben und sich einen Ersatzwagen geliehen.

Autohändler: "Guckt bitte, ob der überhaupt Notarzt ist"

Später erklärte der Mann "osthessen-news.de" zufolge, den Leihwagen als Zweitauto für seine Familie kaufen zu wollen. Bezahlt habe er aber weder die Reparatur noch das gekaufte Auto, stattdessen immer nur Ausreden parat gehabt. Der Autohändler habe sich daraufhin nicht anders zu helfen gewusst als Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Bei der Gelegenheit soll der Händler auch als erster den Verdacht geäußert haben: "Guckt bitte nach, ob der überhaupt Notarzt ist."

Auch das Rote Kreuz erstattete Anzeige – aber wohl nicht zuerst

Die "Fuldaer Zeitung" hatte zuvor unter Berufung auf eine Sprecherin des Vogelsbergkreises berichtet, dass der falsche Notarzt nach einer Überprüfung durch den im Kreis für Notfalleinsätze zuständigen Leistungserbringer aufgeflogen sei. Der Hochstapler habe sich über eine bundesweit agierende Notarztbörse bei Personalengpässen zu Einsätzen vermitteln lassen. Als der Leistungserbringer bei der Notarztbörse die Unterlagen des Mannes angefordert habe, sei ans Licht gekommen, dass es gar keine Papiere gab. Daraufhin habe das Deutsche Rote Kreuz Anzeige erstattet.

Doch die für den Vogelsbergkreis zuständige Staatsanwaltschaft Gießen stellt jetzt klar: Anzeigen gegen den falschen Arzt habe es zwar mehrere gegeben. Aber die allererste, die die Ermittlungen überhaupt erst auslöste, kam eben nicht vom Deutschen Roten Kreuz.

Sanitätern war Inkompetenz des falschen Arztes aufgefallen

Auch dass Rettungssanitätern aufgefallen war, dass der falsche Arzt Probleme hatte, bestimmte Geräte zu bedienen, kam demnach erst hinterher ans Licht.

Stand der Ermittlungen aktuell: Der Hochstapler soll im Sommer in einem Zeitraum von vier Wochen insgesamt 27 Einsätze im Vogelsbergkreis gefahren sein. Hinzu kommt eine zweistellige Zahl von Einsätzen im Main-Kinzig-Kreis.

Beweise in Wohnung des falschen Arztes gefunden

Die Staatsanwaltschaft Gießen erklärte, es werde nun geprüft, ob es zu etwaigen Fehlbehandlungen von Patienten gekommen ist. Im Zuge der Ermittlungen sei auch die Wohnung des Beschuldigten durchsucht worden, dabei habe man diverse Beweismittel gefunden.

Die umfangreichen Ermittlungen würden andauern. Dem 31-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, Patienten Spritzen und Medikamente gegeben zu haben.

Verwendete Quellen
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