Nach OB-Abwahl: Peter Feldmann will weitermachen – möglicherweise ohne SPD?

Nach seiner Abwahl lässt Peter Feldmann Fragen nach seiner Zukunft offen. Rente ist für ihn keine Option.

Nach seiner Abwahl hat der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) die Frage nach seinen Zukunftsplänen am Montag offen gelassen. Er müsse die Abwahl zunächst verkraften, sagte Feldmann in Frankfurt. Vieles, was über ihn gesagt oder geschrieben worden sei, sei sehr verletzend und auch erniedrigend gewesen.

Er wolle sich weiter für die Stadt, die Bürger und eine soziale Politik einsetzen. In Rente gehen wolle er nicht, sagte Feldmann, ohne konkreter zu werden. Ob er weiter Mitglied seiner Partei, der SPD, sein wird, ließ er ebenfalls offen. Feldmann sagte, er hoffe auf mehr ungestörte Zeit mit seinen Töchtern.

Die Abwahl am Sonntag sei nicht leicht für ihn gewesen. Die Frankfurter SPD hatte das Abwahlverfahren mitbetrieben. Er empfinde auch Bedauern, denn um Oberbürgermeister zu sein, müsse man Herzblut mitbringen, sagte der 64-Jährige. Er wolle keinen Tag missen.

Feldmann: "Es ist erst einmal gut, dass der Konflikt vorbei ist."

Feldmann räumte ein, dass die seit Monaten andauernde Auseinandersetzung um seinen Rückzug eine große Kraftanstrengung gewesen sei: "Es ist erst einmal gut, dass der Konflikt vorbei ist." Nun hoffe er, dass in der Stadt mehr Frieden einkehre und die Sachthemen und sozialen Themen wieder in den Vordergrund rückten anstelle von persönlichen Befindlichkeiten.

Auf die Frage nach Fehlern nannte Feldmann seine Kommunikationsstrategie zu Beginn der Affäre um überhöhte Bezüge für seine Frau als Leiterin einer Kita der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Damals hätte er offensiver und selbstbewusster auftreten sollen, doch habe er mehrere Tage zu den Vorwürfen geschwiegen.

Dies habe den Eindruck erweckt, er habe etwas zu verbergen, sagte Feldmann. Er habe sich aber nicht bereichert und in keine Kasse gegriffen. Gegen Feldmann läuft wegen der Vorwürfe auch ein Korruptionsprozess vor dem Frankfurter Landgericht.