Wiesbaden erlaubt "Oben ohne" in Bädern

Die Stadt Wiesbaden hat seine Badeordnung geändert: Ab sofort ist für alle Badegäste "Oben ohne" erlaubt.

Ab diesem Freitag können alle Besucherinnen und Besucher der städtischen Schwimmbäder in Wiesbaden selbst entscheiden, ob sie ein Oberteil tragen wollen oder nicht. Das beschlossen die Stadtverordneten am Donnerstagabend, wie die Landeshauptstadt mitteilte. Die Regelung gilt für alle Frei- und Hallenbäder sowie das Thermalbad Aukammtal.

Die Gleichstellungsdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) begrüßte den Beschluss als einen Schritt zur Gleichberechtigung aller Menschen. Sie sagte: "Jede Person kann ab sofort selbst entscheiden, ob sie städtische Schwimmbäder mit freiem oder bedecktem Oberkörper nutzen möchte". Damit folgt Wiesbaden anderen Städten wie Hannover und Berlin.

Die Stadt Wiesbaden betonte, dass weiterhin nur übliche Badekleidung erlaubt sei, einschließlich Burkinis. "Neu ist, dass das Tragen oder Nicht-Tragen eines Oberteils jeder Besucherin und jedem Besucher freigestellt ist", teilte die Stadt mit. Die Haus- und Badeordnungen würden entsprechend angepasst.

"Oben ohne" läuft in Frankfurt unkompliziert

Und wie steht es um das Sonnenbaden ohne Bikini-Oberteil in Frankfurt? "Bei uns läuft das unkompliziert, sagt Boris Zielinski, Geschäftsführer der dortigen Bäderbetriebe, im April. "Das Thema wird vor Ort von unseren Mitarbeitenden gut geregelt, ohne dass sie da Vorschriften bekommen." Es gebe die ein oder andere Dame, die gerne "oben ohne" im Freibad in der Sonne liegt und das sei auch voll okay. Er habe nicht gehört, dass es dabei zu Problemen gekommen sei.

Seit einiger Zeit gibt es in Deutschland Debatten, ob weibliche Brüste in Bädern bedeckt sein sollen. In manchen Städten war das "Oben-ohne"-Schwimmen zuletzt offiziell erlaubt worden.