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Frankfurt: Was die Stadt gegen Extremwetter tun kann


Nach schweren Unwettern
Flutungen nach Starkregen: Was Frankfurt dagegen tun kann

Von Stefan Simon

18.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Der Blitz eines Gewitters ist von Kronberg aus über der Skyline von Frankfurt am Main zu sehen.Vergrößern des Bildes
Der Blitz eines Gewitters ist von Kronberg aus über der Skyline von Frankfurt am Main zu sehen (Symbolfoto): Die Metropole ist offenbar auf die Klimaveränderungen mit Starkregen nicht vorbereitet. (Quelle: IMAGO/Jan Eifert)

Durch die Klimaveränderung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von extremen Wetterlagen. Die Stadt Frankfurt ist darauf jedoch kaum vorbereitet.

Die schweren Unwetter am Mittwochabend haben deutlich gezeigt, woran es in einer Großstadt wie Frankfurt mangelt: Die Mainmetropole ist offenbar auf die Klimaveränderungen mit Starkregen nicht vorbereitet. "Bei solch großen Regenmengen, die in kürzester Zeit fallen, kann das Wasser nicht im Boden versickern oder von der Kanalisation aufgenommen werden. Daher fließt es oberflächig ab und sammelt sich in tiefliegenden Bereichen", sagt Linda Malessa vom Frankfurter Umweltamt t-online. Die Kanalisation sei für so starke Regenereignissen nicht ausgelegt.

Der Deutsche Wetterdienst geht von immer häufiger auftretenden Extremen im Wetter- und Klimageschehen aus, mit trockenen Hitzesommern und extremem Starkregen aufgrund der Klimaveränderung. Unter Extremwetter versteht man ein außerordentliches Wetterereignis wie sintflutartigen Regenfall, ein schweres Gewitter, Dürre, Sturm, einen Tornado, extremen Schneefall, Glätte und orkanartige Windböen.

Im Rhein-Main-Gebiet etwa fielen am Mittwoch stündlich 50 bis 80 Liter Regen pro Quadratmeter, stellenweise sogar in nur 20 bis 30 Minuten. Viele Keller waren vollgelaufen, einige Straßen geflutet, und der Südbahnhof in Sachsenhausen war überschwemmt. Auch das Rollfeld am Flughafen stand bis zu einem Meter hoch unter Wasser. Die Feuerwehr musste 400 Mal im Stadtgebiet ausrücken.

Video | Chaos am Flughafen – Menschen aus Bahnhof gerettet
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Quelle: t-online

Wie also kann sich die Stadt Frankfurt für die nächsten Jahre besser auf solche Unwetter vorbereiten?

Eine Möglichkeit könnte die Entsieglung von Flächen sein. In Frankfurt sind bislang laut einer Studie des Gesamtverbands der Versicherer rund 57 Prozent der Flächen versiegelt. Bei einer Entsiegelung werden Asphalt, Beton und Schadstoffe entfernt. Der Boden wird aufgelockert und neu aufgetragen. So sollen ehemalige Asphaltwüsten wieder Wasser aufnehmen und gar als Habitate dienen.

Stadt plant mehrere Maßnahmen, um Flutungen einzudämmen

"Das Aufbrechen und Entsiegeln von Flächen ist eine langfristige Aufgabe und wird stadtweit in Frankfurt durchgeführt. Außerdem werden Maßnahmen zum angepassten Umgang mit Regenwasser durchgeführt", sagt der technische Betriebsleiter der Stadtentwässerung, Andreas Hickmann. Doch Malessa vom Umweltamt warnt: "Bei Starkregenereignissen wie am Mittwoch in Sachsenhausen ist die Wirkung, insbesondere in Gebieten mit starkem Gefälle, als eher gering einzuschätzen."

So sieht es auch Hickmann. "Deshalb ist geplant, dort zusätzliche Sinkkästen einzubauen. Darüber hinaus ist eine Erhöhung der Borde vorgesehen. Die Kapazität des Kanals soll durch eine zusätzliche Entlastung erhöht werden", sagt er t-online. Bis diese Umbauten realisiert sein werden, vergehen noch mehrere Jahre. Doch Hickmann versichert: Mit diesen Maßnahmen werde sich die Situation wesentlich verbessern. Aber: "Eine Vermeidung aller Schäden aufgrund von Starkregen ist leider auch dann noch nicht gegeben."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Anfragen an Umweltamt und Stadtentwässerung
  • Versieglungsstudie vom Gesamtverband der Versicherer
  • standard.at: Entsiegelung: Wie aus Straßen und Parkplätzen wieder Natur wird
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