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Frankfurt am Main: Wohnungsnot liegt nicht an den Geflüchteten


Steigende Mietpreise und Wohnungsmangel
Wohnungsnot in Frankfurt: Laut Stadt sind Geflüchtete nicht das Problem


Aktualisiert am 28.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Fließende Menschenmenge am Main (Symbolfoto): So begründet die Stadtverwaltung die Wohnungsnot in Frankfurt. (Quelle: IMAGO/Ralph Peters/imago-images-bilder)

Bezahlbare Wohnungen in Frankfurt am Main sind so selten wie weiße Raben – gleichzeitig aber heiß begehrt. Wie konnte es dazu kommen?

In Frankfurt herrscht akute Wohnungsnot. Warum das so ist, hängt laut Stadtverwaltung von unterschiedlichen, teils politischen Faktoren ab. Zum 31. Dezember 2022 seien laut "Hessenschau" insgesamt 767.609 Menschen mit Hauptwohnung in der Stadt gemeldet gewesen, 13.983 mehr als zum Vorjahr. Ursache für den Anstieg sei laut Stadträtin Eileen O’Sullivan (Volt) der Ukraine-Krieg.

"Geflüchtete machen nur einen Teil des Bevölkerungswachstums aus, die Binnenwanderung, also der Zuzug nach Frankfurt (aus der Region, Deutschland oder sogar aus dem EU-Raum) wiegt hier schwerer", versichern jedoch das Dezernat für Planen und Wohnen sowie das Dezernat für Soziales und Gesundheit. Mit der Bevölkerung in Frankfurt steigen auch die Mietkosten kontinuierlich an.

Werden die Mietpreise in Frankfurt weiter ansteigen?

Das Dezernat für Planen und Wohnen gibt bekannt, dass derzeit sinkende Immobilienpreise zu beobachten sind. Gleichzeitig gebe es weiterhin eine hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Eine mögliche Konsequenz könnte darin bestehen, dass die Mietpreise weiter ansteigen. Allerdings sei dies kein Automatismus, da aufgrund nicht mehr finanzierbarer Eigentumswohnungen die Nachfrage nach Mietwohnungen steigt.

In den letzten 10 bis 15 Jahren hat eine lange Niedrigzinsphase viele Akteure im Bereich der Immobilienwirtschaft dazu verleitet, fremdfinanzierte Geschäftsmodelle zu verfolgen. Diese Bedingungen haben wiederum eine Dynamik ausgelöst, die sowohl steigende Immobilienpreise als auch Mietpreiserhöhungen zur Folge hatte.

 
 
 
 
 
 
 

So versucht die Stadt Frankfurt das Problem Wohnungsnot zu lösen

Das Thema Mietpreise und Wohnungsnot liege nicht allein in der Hand der Stadt Frankfurt; schließlich müssen Kommunen auch bundes- und landesrechtliche Regelungen beachten. Mit Wohnungsneubau könnten das Problem Wohnungsmangel gelöst werden. Die Stadt setze dies mit der Ausweisung neuer Baugebiete und Wohnungsbauförderung für verschiedenste Zielgruppen (studentisches Wohnen, Eigentumsförderung, und viele andere) um. Lesen Sie hier, warum die Stadt Frankfurt eine positive Bilanz zum Wohnungsbau zieht.

Auch gibt es den sozialen Wohnungsbau. Zum Stichtag 31.12.2022 soll es in Frankfurt 28.981 Sozialwohnungen gegeben haben und 7.850 sozialwohnungsberechtigte Haushalte standen beim Amt für Wohnungswesen auf der Warteliste. Für insgesamt 1.590 davon hat sich das Warten gelohnt – sie konnten mit einer Unterkunft versorgt werden.

Wohnungslose Menschen in Frankfurt am Main

Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Menschen in Frankfurt, die gar keine Wohnung haben. In den Unterkünften der Stadt sind derzeit rund 3.850 wohnungslose Menschen untergebracht. Ansonsten werden Menschen ohne festen Wohnsitz oder obdachlose Menschen nicht erfasst. Erfassbar sind aber die Übernachtungen in Wohnheimen oder Hotels für Wohnungsnotfälle:

  • Im Jahr 2020 gab es 2.504.876 Übernachtungen in solchen Einrichtungen
  • 2021 sind es schon weniger: 2.293.500
  • 2022 sinkt die Zahl weiter auf 2.281.554

Teilt man diese Zahl durch 365 Tage, kommt man auf etwa täglich 6.250 bis 6.850 Menschen, die diese Unterkünfte nutzen.

Stadt Frankfurt gibt Tipps für Wohnungssuchende

Doch was tun, wenn man selbst in einer brenzlichen Situation ist und ganz dringend nach einer Wohnung in Frankfurt sucht? Die Stadt gibt auf Anfrage von t-online auch darauf Antworten:

  • Wohnungssuchende sollten sich über die Regelungen der Hessischen Mieterschutzverordnung informieren (Städtische Informationsmaterialien). Hier vor allem zum Thema Mietpreisbremse.
  • Jenseits der großen Portale suchen. Unter Kollegen und Freunden sollte mitgeteilt werden, dass eine Wohnung gesucht wird. Auch wenn die Bedeutung privater Wohnungsvermittlung nicht genau zu messen ist, geht die Stadt davon aus, dass sie eine wichtige Rolle spielt.
  • Bei Bestandshaltern sollte man sich als wohnungssuchend registrieren. Dazu zählen ABG, NHW und Genossenschaften in Frankfurt.
  • Über frankfurt-fairmieten.de prüfen, ob ein Anspruch auf eine Wohnung des Förderwegs 2 besteht. Dabei handelt es sich um Unterkünfte eines städtischen Förderprogramms. Zielgruppe sind Haushalte mit mittleren Einkommen.
  • Hier geht es zu weiteren Tipps, die die Chancen auf eine bezahlbare Wohnung in Frankfurt erhöhen.
Verwendete Quellen
  • Mailverkehr mit dem Dezernat für Planen und Wohnen sowie dem Dezernat für Soziales und Gesundheit (Stand: 28.09.2023)
  • hessenschau.de: "Frankfurts Bevölkerung wächst" (Stand: 28.09.2023)
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