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Skurrile Grabinschriften in Ohlsdorf: "Bitte keine Werbung einwerfen"


Größter Friedhof der Welt
Skurrile Grabinschriften: "Bitte keine Werbung einwerfen"

  • Markus Krause, Regio-Redakteur für Hamburg.
Markus Krause

05.06.2022Lesedauer: 3 Min.
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Auf dem Grabstein ist ein Briefkasten mit der Aufschrift "Bitte keine Werbung einwerfen" eingraviert.Vergrößern des Bildes
Auf dem Grabstein ist ein Briefkasten mit der Aufschrift "Bitte keine Werbung einwerfen" eingraviert. (Quelle: Markus Krause/t-online)

Lustige und humorvolle Inschriften sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Dennoch gehören sie in das breite Spektrum von "klassischen" Grabsteinsprüchen, die auf Friedhöfen zu finden sind. So wie auf dem Ohlsdorfer Friedhof.

Der Friedhof im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf ist der größte Parkfriedhof der Welt. Hier liegen Prominente wie Helmut Schmidt, Schauspieler Jan Fedder, Musiker Roger Cicero, die "Mutter der Nation" Inge Meysel oder "Mister Tagesschau" Karl-Heinz Köpke.

Auf der 388 Hektar großen Parkanlage befinden sich jedoch nicht nur historische Grabmale und eindrucksvolle Gartenarchitektur. Auch einige eher ungewöhnliche, teilweise kuriose Grabsteinsprüche erinnern hier an Verstorbene. t-online hat sie gesammelt.

Ohlsdorfer Friedhof: An diesem Grab ist keine Werbung erwünscht

Einen außergewöhnlichen Grabstein findet man zwischen Kapelle 7 und 8 im Nordwesten des Ohlsdorfer Friedhofs. Im oberen abgerundeten Bereich dieses großen Marmorsteins ist ein Löwe abgebildet. Im unteren Drittel ist ein Briefkasten eingraviert – mit der Aufschrift: "Bitte keine Werbung".

Warum diese Inschrift gewählt wurde, ist nicht bekannt. Für ein kleines Schmunzeln dürfte es dennoch bei so manchem sorgen, der an diesem Grab vorbeigeht. Vielleicht wollen die Angehörigen den Verstorbenen mit diesem Spruch auch in Ehren halten.

Erinnerung an besonderen Fan der Beatles

Friedhöfe sind nicht nur ein Ort der Trauer und des Abschieds – sondern auch der Erinnerung. Manche besonders humorvolle Menschen möchten vielleicht nicht, dass an ihrem Grab geweint wird. Oder sie verfügen schon zu Lebzeiten über Charakteristika, die auch nach ihrem Tod erhalten bleiben sollen.

So wie in einem Fall oberhalb der Kapelle 6: Dort ist ein Grabstein als Schallplatte gestaltet, der auf einem pultartigen Stein steht. "Unforgettable Mr. Music" steht auf der Schallplatte. Unterhalb des Grabsteins ist außerdem der Titel eines Songs der Beatles verewigt: "Strawberry Fields Forever".

Gut möglich, dass es sich bei dem Verstorbenen um einen Schallplattensammler handelte, der die Beatles liebte. Oder vielleicht war er auch ein DJ, der zu Lebzeiten gerne in Clubs auflegte. Dass diese Eigenschaften auch nach dem Tod erhalten bleiben, war seinen Hinterbliebenen offenbar wichtig.

Mochte dieser Verstorbene gerne Hüte oder Joe Cocker?

Ähnlich könnte es auch bei dem nächsten Grabstein sein: Er ist in der Nähe der Kapelle 8 – im Nordosten des Friedhofs – zu finden. "You can leave your hat on ..." steht hier geschrieben, dazu gehört eine eingravierte Zeichnung von zwei Walen, die sich mit ihren Mäulern berühren. Eines der Tiere hat einen Hut auf.

Ob es sich bei dem Verstorbenen um einen großen Fan von Joe Cocker handelt oder Wale vielleicht einfach seine Lieblingstiere waren und er zu Lebzeiten gerne einen Hut trug – auch das ist nicht überliefert.

Freundliche Botschaften an Besucher und Hinterbliebene

Ein Familiengrab, welches in der Nähe der Kapelle 7 zu finden ist, begrüßt Besucher mit einem netten Gruß. "Hier liegen wir. Schön, dass ihr uns besucht" ist auf einem großen Stein zu lesen, der hinter dem quadratisch angelegten Grab der Familie steht. Dazu schmückt eine Vogeltränke das Grab.

Ähnlich feinfühlig verhält es sich mit einem weiteren Familiengrab, das ganz in der Nähe ist. Das pompöse Grab der beiden hier liegenden Verstorbenen besteht aus mehreren großen Steinen und Marmorplatten. Auf einer dieser Platten, ganz rechts, steht: "Trauert nicht um mich. Seid dankbar, daß ihr mich gekannt habt" – vermutlich eine liebevolle Botschaft an die Hinterbliebenen.

Grabsteinsprüche wie "Hausbesitzer-Gattin" oder wie "Hier liege ich und ruh‘, zerdrückt von einer Kuh", wie sie zum Beispiel in Süddeutschland zu finden sind, gibt es in Hamburg hingegen nicht. "Die Tradition der Grabinschriften ist in Hamburg nicht so ausgeprägt", sagt Lutz Rehkopf, Pressesprecher der Hamburger Friedhöfe zu t-online. Außerdem sei so etwas auch "unhanseatisch".

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