Hamburg: Claudia Obert will vom Reality-TV in die Politik – CDU wiegelt ab

Sie will der "eingestaubten Politik frischen Wind einhauchen": Modeunternehmerin und TV-Sternchen Claudia Obert will der Hamburger CDU helfen.

Erst Mode, dann Reality-Fernsehen – und jetzt Landespolitik? Claudia Obert arbeitet an einer neuen Karriere – zumindest kündigt die 60-Jährige das in einem Video auf Instagram an. "Es dauert nicht mehr lange und ich bin hier drin in der Hamburgischen Bürgerschaft – yes", sagt Obert mit lauter Stimme im Video und haut mit der Faust auf das hölzerne Rednerpult des Plenarsaals. Die Partei ihrer Wahl weiß aber noch von nichts.

Ihre Ideen will die Wahl-Hamburgerin in die Hamburger CDU einbringen. Die CDU sei "die einzige Kraft, der ich vertraue und zutraue, diese Stadt wirkungsvoll zu verbessern". Wie sie das angehen möchte, beantwortet Obert in dem Kurzvideo nicht. Obert war Ende November vergangenen Jahres in die CDU eingetreten.

Hamburg: Claudia Obert will für die CDU in die Bürgerschaft

Aus ihrem Umfeld erfuhr t-online, dass sie bei der nächsten Wahl kandidieren wolle und auch siegessicher sei. Am Montag war sie mit einer Gruppe der Jungen Union Eimsbüttel auf dem Volksfest Sommerdom, wie ein Beitrag auf Instagram zeigt.

In der Parteizentrale der Landes-CDU wiegelt man auf Anfrage von t-online aber erstmal ab: "Wir haben ihre Äußerungen zur Kenntnis genommen. Wenn Frau Obert für die Landesliste kandieren möchte, wünschen wir ihr viel Glück. Vor 2024 werden wir uns aber nicht mit der Aufstellung der Landesliste befassen." Die nächsten Wahlen in Hamburg finden 2025 statt.

Claudia Obert will Hamburg "moderner, sicherer und unbürokratischer gestalten"

"Kein links oder rechts, sondern klarer, objektiver Verstand – das fehlt in der Politik", schreibt Obert im ersten Satz der Videobeschreibung. Sie wolle ihre Ideen und ihre Expertise als selbstständige Unternehmerin in die "eingestaubte" Politik einbringen, heißt es weiter. Ihr Ziel: die Stadt moderner, sicherer und unbürokratischer gestalten.

Der "Bild" hatte Obert damals gesagt: "Die CDU ist die richtige Partei, schickt nur leider immer die falschen Leute ins Rennen." Ihr Hauptinteresse sei die "Marktwirtschaft". Die CDU hat 15 der insgesamt 123 Sitze in der Bürgerschaft, die von der rot-grünen Koalition mit zusammen 87 Abgeordneten dominiert wird.