Er hält Anteile an der Profi-AG Wüstefeld-Rückzug könnte den HSV-Finanzen schaden
Der Rücktritt von Thomas Wüstefeld erschüttert den Hamburger SV. Er war nicht nur Vorstandsmitglied – sondern auch Großinvestor.
Der Rückzug von Finanzvorstand und Aufsichtsratsmitglied Thomas Wüstefeld beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV hinterlässt viele Fragen. Der 53 Jahre alte Medizinunternehmer hält 5,11 Prozent der AG-Anteile, die er erst im vergangenen Jahr übernommen hatte. Nach wochenlangen Vorwürfen gegen seine Person war Wüstefeld am Mittwochabend bei einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung zurückgetreten, obwohl er die massiven Vorwürfe stets zurückwies.
Erst im August hatte Wüstefeld sein finanzielles Engagement beim HSV als Fehler bezeichnet. Bei der Mitgliederversammlung im Juni hatte Wüstefeld von einem "Einkaufswagen voller Probleme" gesprochen, von denen er vor Vertragsabschluss nichts gewusst habe. Lesen Sie hier mehr zu den Unstimmigkeiten mit Mäzen Klaus-Michael Kühne. Ob er nun seine Anteile wieder verkaufen will, ist völlig offen. Damals hatte er mehr als 14 Millionen Euro bezahlt.
Hamburger SV: Sportvorstand Jonas Boldt führt Geschäfte nach Wüstefeld-Rücktritt
Der Aufsichtsrat akzeptierte die Entscheidung und beschloss, dass Sportvorstand Jonas Boldt "vorerst als alleiniger Vorstand die operativen Geschäfte des HSV leiten wird", teilte der HSV mit. "Ich bin mir der Verantwortung bewusst und werde in sehr enger Verzahnung mit meinen Kollegen auf der Geschäftsstelle sowie mit dem Aufsichtsrat und insbesondere mit dem Finanzausschuss die anstehenden Aufgaben angehen", sagte Boldt. Der Vertrag des 40-Jährigen läuft noch bis zum Saisonende.
Wüstefeld hatte dem Aufsichtsrat und dessen Vorsitzenden Marcell Jansen eine gemeinsame Aufarbeitung angeboten. Gegen den HSV-Vorstand wurden im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Medizinunternehmer in den vergangenen Wochen immer wieder massive Vorwürfe erhoben. Es geht dabei um Millionenklagen anderer Unternehmer, eine mögliche Strafanzeige wegen Untreue und angeblich illegal verkaufte Medizinprodukte, die die Kommission überprüfen wollte.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche