Ärztin vor Gericht Ehepaar soll Auftragsmörder im Darknet gesucht haben
Eine Schönheitschirurgin und ihr Mann sollen im Internet nach einem Killer gesucht haben – um ihn auf ihren Ex-Partner anzusetzen.
Im Hamburger Prozess gegen ein Ehepaar um einen versuchten Auftragsmord hat die Verteidigung psychische Probleme der Angeklagten geltend gemacht. Die 49 Jahre alte Ärztin hatte sich am Donnerstag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht während der Anklageverlesung die Ohren zugehalten und geweigert, mit der Vorsitzenden Richterin zu kommunizieren.
Der Frau und ihrem Ehemann wird gemeinschaftlich versuchte Anstiftung zum Mord vorgeworfen. Sie sollen laut Anklage zwischen Januar und März versucht haben, über das Darknet einen Auftragsmörder zu akquirieren, der den früheren Lebenspartner der Frau töten sollte. Der Plan misslang jedoch, weil sie laut Anklage Betrügern aufsaßen.
Verteidigerin fordert psychiatrisches Gutachten
"Die Frau, die hier sitzt, ist aufgrund einer psychischen Erkrankung nicht mehr die Frau, die früher erfolgreich eine Praxis für Schönheitschirurgie betrieben hat, und auch nicht mehr die Frau, die Ende 2021 in einer persönlichen Ausnahmesituation" gehandelt habe, sagte die Anwältin der Angeklagten. Die Verteidigerin bemängelte, dass noch kein Vorgutachten über den psychischen Zustand ihrer Mandantin vorliege.
Der Ehemann der Ärztin, ein 51 Jahre alter Unternehmer, äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Beide sitzen seit Juni in Untersuchungshaft. Der Prozess soll am 14. Dezember fortgesetzt werden.
- Nachrichtenagentur dpa