Nach Störaktion im Hafen Lkw-Fahrer trat Klimaaktivisten – Spedition wird bedroht
Die "Letzte Generation" hat am Samstag die Elbbrücken blockiert, Autofahrer reagierten aggressiv, ein Lkw-Fahrer trat zu. Das hat Folgen für seine Firma.
Stundenlang haben Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" am Samstag den Verkehr in Hamburg blockiert. Auf den Elbbrücken in Richtung Norden ging zeitweise gar nichts mehr, auch weil gleichzeitig der Elbtunnel wegen Bauarbeiten gesperrt war. Autofahrer reagierten aggressiv auf den Protest. Einem Lkw-Fahrer der Firma Garbe brannten sogar die Sicherungen durch.
Wie auf einem Video zu sehen ist, welches die "Letzte Generation" auf Twitter geteilt hat, zerrte der Mann einen Aktivisten von der Straße und trat ihm schließlich heftig in den Bauch. Am Sonntag reagierte dessen Chef, Michael Garbe, auf den Vorfall. "Das Video zeigt nur den Teil mit der Gewalt – aber nicht, was alles vorher passiert ist", schränkte der Spediteur ein. Hier lesen Sie mehr dazu. Dies reichte jedoch offenbar nicht aus, um das Unternehmen zu schützen.
Hamburg: Mitarbeiter von Garbe werden am Telefon beleidigt
Wie die "Mopo" berichtet, habe die Firma inzwischen mehr als 70 Drohanrufe mit teilweise üblen Beleidigungen erhalten. "Da waren echt miese Sachen dabei", sagt ein Mitarbeiter, der offenbar unerkannt bleiben möchte, der Zeitung. Auch soll der Lkw-Fahrer laut dem Bericht vor den Szenen, die im Video zu sehen sind, verbal von den Aktivisten angegangen worden sein, einige sollen sogar auf seinen Laster eingeschlagen haben. Laut "Mopo" dementieren die Aktivisten das.
Der Polizei liegen dazu keine Informationen vor, wie eine Sprecherin zu t-online sagte. Auch gebe es keine Strafanzeigen hinsichtlich der mutmaßlichen Drohanrufe. Die Spedition hat bislang auf eine Anfrage nicht reagiert. Für zwei Aktivisten der "Letzten Generation" hingegen hat die Störaktion vom Wochenende Konsequenzen. Sie wurden bis zum 4. April in Gewahrsam genommen.
- mopo.de: "Klimaaktivisten getreten: Hamburger Firma erhält Drohanrufe" (kostenpflichtig)
- Anfrage bei Pressestelle der Polizei Hamburg
- Anfrage bei der Firma Garbe