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Wedel: Warum die Stadt die Vier-Tage-Woche anbietet


Vorstoß in Wedel
Stadt führt die Vier-Tage-Woche ein

Von t-online, kg

18.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Entspanntes Arbeiten (Symbolbild): Bei SAP können die Mitarbeiter in Zukunft zu 100 Prozent selbst entscheiden, wo sie arbeiten – egal, ob vom Pool aus oder im Büro.Vergrößern des BildesArbeitsplatz im Wandel: Homeoffice statt Büro – oder sogar gar nicht mehr arbeiten. Doch die Vier-Tage-Woche klingt verlockender als sie ist. (Quelle: agrobacter/getty-images-bilder)
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Im Norden bieten einige Firmen eine Vier-Tage-Woche für ihre Angestellten an. Auch die Stadt Wedel bei Hamburg sorgt damit für Aufsehen.

Vier Tage arbeiten und dann drei Tage Wochenende: In Zeiten von Fachkräftemangel und Nachbesetzungsproblemen gehen vor allem Start-ups, Tech-Unternehmen und kleinere Handwerksbetriebe ungewöhnliche Wege, um Personal zu halten.

Die Stadt Wedel im Westen von Hamburg ist nun die erste Kommune, die ihren Mitarbeiter auch solche flexiblen Arbeitszeitmodelle anbietet. Dort können die Mitarbeiter ihre Wochenarbeitszeit auch an vier Tagen ableisten. Die vertragliche Arbeitszeit bleibt also gleich – lediglich die Anzahl der Tage ändert sich. "Die Verteilung der freien Arbeitstage in der Woche verschiebt sich dann von aktuell zwei freien und fünf Arbeitstagen in der Woche zu drei freien und vier Arbeitstagen in der Woche", erklärt die Kommune das System.

Für Mitarbeitende in Vollzeit bedeutet das: vier Tage mit jeweils zehn Arbeitsstunden. Dies ist die maximale Arbeitszeit, die gesetzlich erlaubt ist. Zwar gibt es einige Vorstöße, diese Regelung flexibler auszulegen. Aber noch ist bei zehn Stunden Schluss. Dafür gibt es allerdings den vollen Lohn. Und: Azubis, stillende Mütter und Schwangere dürfen nicht so lange arbeiten.

32 Stunden bei vollem Lohnausgleich

Im Norden gibt es verschiedene Modelle, die erprobt werden. So prüft die IG Metall in Niedersachsen bei einem Wochenmarktwagen-Hersteller in Rotenburg (Wümme) folgendes System: Die Mitarbeiter arbeiten jeden Tag eine halbe Stunde mehr. Dafür bekommen sie an zwei Freitagen im Monat frei, berichtet der "NDR". Ein Tischler aus Hamburg lässt seine Mitarbeiter auch vier Tage in der Woche arbeiten. Sind es am Ende aber nur 37 statt 40 Wochenstunden, müssen die Angestellten keine Lohneinbußen fürchten, so der "NDR".

Die IG Metall propagiert die Variante: weniger arbeiten bei gleichem Lohn. Dafür soll die wöchentliche Arbeitszeit im Tarif auf 32 Stunden reduziert werden. Das wären vier volle Arbeitstage zu je acht Stunden statt bislang fünf Arbeitstage mit sieben Stunden. In der kommenden Tarifrunde will die Gewerkschaft für die Angestellten in der Stahlindustrie diese Forderung durchdrücken – und ist sich sicher, dass auch andere Branchen diese Forderung umsetzen könnten.

Deutsche begrüßen kurze Woche

Ein langes Wochenende kommt dabei nicht immer heraus. Auch in Wedel werden die Tage so geregelt, dass Kunden "diese interne Umstellung wahrscheinlich nicht einmal bemerken", so die Stadt Wedel auf ihrer Homepage.

Wie schnell sich die Arbeitswelt wandeln kann, sieht man in Belgien: Dort wurde im November 2022 ein Rechtsanspruch auf die Vier-Tage-Woche verankert. Und in Deutschland? Ende 2022 gaben bei einer Forsa-Umfrage rund 71 Prozent der befragten Deutschen an, dass sie die Vier-Tage-Woche begrüßen würden.

Verwendete Quellen
  • Homepage der Stadt Wedel, ndr.de: "Vier-Tage-Woche ist nicht gleich Vier-Tage-Woche"
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