OMR-Festival in Hamburg: Diese Stars und Skandale sorgen für Aufsehen

Das OMR-Festival bringt diese Woche Influencer und Social-Media-Stars in Hamburg zusammen. Doch nicht alle Gäste haben sich in letzter Zeit mit Ruhm bekleckert.

Diese Woche treffen sich die bekanntesten Gesichter der Digital- und Medienbranche in Hamburg. Die Organisatoren des OMR-Festivals kündigen "internationale Stars" und "Hidden Champions" an. Einige Personen auf der Gästelisten provozieren jedoch Widerspruch.

Unter den 800 Speakern befinden sich Stars wie die Twitch-Streamerin "HoneyPuu", DSDS-Jurorin Katja Krasavice und der RTL-Fernsehdarsteller Robert Geiss. Zudem werden der Sänger Macklemore und die Klimaaktivistin Luisa Neubauer erwartet. Drei Speaker haben darüber hinaus in den letzten Monaten besondere Aufmerksamkeit erregt.

Pamela Reif: Transfeindlichkeit und Affen-Eklat

Pamela Reif ist eine deutsche Werbevideofilmproduzentin und Fitness-Influencerin. Über Instagram folgen ihr 9,1 Millionen Account-Inhaber. Vor Kurzem hatte sie gleich zweimal mit massiver Kritik aus dem Netz zu kämpfen. Als sie auf TikTok einen neuen Filter ausprobierte, äußerte sie sich Mitte März in einem Video transfeindlich und bekam massiven Gegenwind. Hier lesen Sie mehr darüber.

Kurze Zeit später erregte sie wieder Aufsehen. Während eines Bali-Urlaubs ließ sie sich im "Monkey Forest" von einem Affen einen ihrer neuen Fitness-Riegel klauen. Kritiker haben ihr vorgeworfen, den Vorfall aus Werbegründen inszeniert zu haben. Louisa Dellert, Beraterin für Social Media und Nachhaltigkeit, schrieb in ihrem LinkedIn-Newsletter: "Das Verzehren von Plastik und bisher unbekannten Lebensmitteln könnte ziemlich gesundheitsschädlich für die Tiere sein."

Auf dem OMR-Festival tritt Pamela Reif bei zwei Programmpunkten auf. Am Dienstagnachmittag spricht sie über ihren Weg als "Multi-Marken-Unternehmerin" und dann über ihre Nahrungsprodukte namens "Naturally Pam".

Montana Black zieht über Newcomer her

Auf der OMR-Festival-Website wird mit einem der bekanntesten Twitch-Streamer Deutschlands, "Montana Black", ein "Real Talk" angekündigt. Er wurde unter anderem mit Casino-Streams auf der Videoplattform Twitch bekannt, die innerhalb der Szene umstritten sind. Seit Oktober schränkt die Plattform diese Art von Liveübertragung stärker ein.

Das hält "Montana Black" nicht davon ab, sogenannte "Pack Openings" fortzuführen. Dabei handelt es sich um Käufe von Extraleistungen innerhalb von Videospielen. Zwar gelten sie offiziell nicht als Glücksspiele, weisen aber trotzdem eine gewisse Nähe auf, wie das Portal "ingame.de" berichtet. Verschiedene soziale Medien schränken diese Art von Streams mehr und mehr ein.

Dass "Montana Black" kein Blatt vor den Mund nimmt, hat er zuletzt wieder in einem Stream bewiesen, als er abfällig über aufsteigende Twitch-Kollegen sprach. Das Online-Portal "mein-mmo.de" berichtete über den Vorfall. "Jeder irrelevante Schwanz denkt, seine große Karriere startet auf Twitch", sagte, "Monte" auf Twitch, "weil sie mich sehen [...] und sich denken: Jo, was der kann, das kann ich auch. Nein, du kannst gar nichts, du bist ein irrelevanter H****sohn." Es bleibt abzuwarten, ob er an diese beleidigenden Äußerungen auf dem OMR-Festival anknüpft.

Richard David Precht äußerte sich frauenfeindlich

Neben Fitness-Influencern, Musikern und Marketing-Experten wird auch der Fernseh-Philosoph Richard David Precht auf dem OMR zu Gast sein. Der Autor ("Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?", Fernsehmoderator ("Precht") und Podcaster ("Lanz & Precht") wird am Dienstag gemeinsam mit Markus Lanz zur Frage "Wie verändert sich der Mensch im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz?" diskutieren.

Letztes Jahr hatte Precht, gemeinsam mit seinem Co-Autor Harald Welzer, "Die vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist" im Fischer-Verlag veröffentlicht. Der Medienjournalist Stefan Niggemeier warf den beiden Autoren vor, ungenau Recherche betrieben zu haben und zeigte in einem Beitrag "gravierende Fehler" im Buch auf.

Zudem äußerte sich Precht in seinem Podcast erneut mit frauenfeindlicher Tendenz, unter anderem über Außenministerin Annalena Baerbock. In dem Gespräch mit Markus Lanz sagte er, er habe "das Gefühl, also, wenn ich ganz ehrlich sein darf, dass ich immer denke, was für ein Unfall, dass diese Frau Außenministerin geworden ist. Die hätte doch unter normalen Bedingungen im Auswärtigen Amt nicht mal ein Praktikum gekriegt." Hier lesen Sie mehr darüber.

70.000 Besucher werden beim OMR-Festival erwartet

Das OMR-Festival ist laut Eigenaussage die größte Wissens- und Inspirations-Plattform für die Digital- und Marketingszene in Europa. Die ausrichtende Firma OMR wurde von Philipp Westermeyer gegründet und hat ihren Sitz in Hamburg. Die Abkürzung OMR ist aus dem früheren Namen Online Marketing Rockstars entstanden.

Es werden 70.000 Besucher erwartet. Die Gäste bezahlen zwischen 399 Euro und 1.399 Euro, um Zugang zum zweitägigen Programm zu erhalten.