Belästigung an der Universität Hamburg? Pornos dröhnen am "Girl's Day"

Erschreckende Zustände an der Uni Hamburg? Informatik-Studenten belästigen offenbar immer wieder ihre Kommilitoninnen mit sexistischem Gebaren.

Unter den Informatik-Studierenden der Universität Hamburg gibt es laut einer Recherche der "Hamburger Morgenpost" (Mopo) offenbar immer wieder sexistische Ausfälle.

Das Blatt berichtet, dass Studenten während des sogenannten "Girl's Days" an der Fakultät lautstark Pornos in einem Aufenthaltsraum abgespielt hätten. Schülerinnen der Unter- und Mittelstufe, also zwischen elf und sechzehn Jahren, sollten sich an diesem Tag über den Studiengang informieren.

Die Zeitung zitiert aus einer E-Mail, die der Fachschaftsrat an die Studenten nach der Aktion schickte: "Wir sind davon ausgegangen, dass mit dem Studium eine gewisse Intelligenz vorhanden oder auch das Schamgefühl in der Gruppe ein bekanntes Phänomen ist. Anscheinend ist bei den Verantwortlichen wohl die Hoffnung auf beides verloren."

Studentin berichtet von sexistischen Kommentaren in der Uni

Der Vorfall Ende April soll laut der Recherche nicht der einzige sexistische Vorfall sein: Eine Studentin sagte der Zeitung, dass innerhalb der Chat-Gruppen des Studiengangs ein "sexistisches Klima" herrschen würde. Viele Studentinnen würden sich dort gar nicht mehr äußern, oder sogar austreten.

Die Studentin gegenüber der "Mopo" weiter: "Man muss aber immer damit rechnen, dass ein Student dich herabwürdigend kommentiert, anmacht oder sonst wie sexualisiert."

Viele Frauen gibt es in dem Studiengang offenbar nicht: Im Fachschaftsrat selbst, also der Vertretung der Studenten gegenüber der Uni, lag er zuletzt bei elf Prozent, auf der Website der Fakultät heißt es, dass der Frauenanteil im Studiengang Informatik seit Jahren "auf sehr niedrigem Niveau stagniert". Genaue Zahlen finden sich dort nicht. Die Universität will die Vorwürfe nun prüfen, bisher waren sie angeblich nicht bekannt.