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Lübeck: Bergung von 400 Jahren altem Schiffswrack aus der Trave beginnt


Aus der Trave bei Lübeck
Bergung von 400 Jahren altem Schiffswrack hat begonnen

Von dpa
Aktualisiert am 05.06.2023Lesedauer: 2 Min.
BergungVergrößern des BildesEin Fass Branntkalk wird als Wrackteil eines Handelsschiffs der Hansezeit aus der Trave gehoben: Als Erstes wird die Ladung des Schiffs an die Oberfläche geholt. (Quelle: Markus Scholz/dpa/dpa-bilder)
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Seit dem 17. Jahrhundert liegt das zivile Frachtschiff bereits am Grund der Trave. Jetzt wurden erste Teile gehoben. Die Bergung soll drei Monate dauern.

Ein Spezialschiff hat am Montag die ersten Teile eines Schiffswracks aus der Trave in Schleswig-Holstein geborgen. Das rund 400 Jahre alte Frachtschiff war 2022 zufällig bei Routinemessungen auf dem Grund der Trave entdeckt worden. Die Bergung des Schiffes und seiner Ladung soll nach Angaben der Hansestadt Lübeck rund drei Monate dauern und knapp zwei Millionen Euro kosten.

Ein von Muscheln und Seepocken bedecktes Holzfass war das erste, was der Hydraulikkran des Spezialschiffs "St. Perun" am Montag zutage gefördert hat. "Rund 170 solcher Fässer liegen dort unten und werden in den nächsten Tagen gehoben", sagte der Projektleiter und Unterwasser-Archäologe, Felix Rösch.

Lübeck: Frachtschiff soll nach und nach abgetragen werden

Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Taucher einer polnischen Spezialfirma die Bergung vorbereitet. "Sie haben die Funde unter Wasser dokumentiert und ein System aus festen Messpunkten installiert", sagte Nicole Dorell, Sprecherin der Hansestadt Lübeck. "So kann bei der eigentlichen Bergung der Kran exakt positioniert werden."

Bei der Bergung werden nach Angaben der Experten zunächst die umgebenden Sedimente mithilfe von Unterwassersaugern entfernt. Dann wird die aus rund 170 Fässern bestehende Ladung entfernt. Anschließend werde das komplette Wrack nach und nach abgetragen, sagte Rösch. "Am Schluss wird dann der Untergrund unter dem Wrack untersucht und die Ergebnisse werden dokumentiert", sagte Rösch.

Bergung kostet rund zwei Millionen Euro

"Das ist ein überaus bedeutender Fund für die Hansestadt Lübeck und gleichzeitig eine Identifikation mit der eigenen Geschichte", sagte Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD). "Die große Relevanz der Bergung hat auch dazu geführt, dass die Bürgerschaft mit großer Mehrheit zugestimmt hat", sagte er. Allein die Bergung wird nach Angaben der Stadt rund zwei Millionen Euro kosten.

Weil besonders die mit Branntkalk beladenen Fässer nicht austrocknen dürfen, um Instabilität zu vermeiden, müssen alle Funde in einer Halle in großen Wasserbassins gelagert werden. Mit dem Schiff kämen auch Stück für Stück weitere wichtige Puzzleteile aus der Hansezeit ans Licht.

Was mit dem Wrack nach der Bergung geschehen soll, ist den Angaben zufolge noch nicht ganz klar. Nach Angaben von Wissenschaftlern handelt es sich bei dem Fund um ein extrem gut erhaltenes Wrack eines historischen Frachtschiffs aus dem 17. Jahrhundert. Aus dieser Zeit sind den Angaben zufolge bislang hauptsächlich Reste von Kriegsschiffen entdeckt worden. Zivile Handelsschiffe sind dagegen bislang kaum gefunden worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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