"Letzte Generation" auf Sylt: Golfplatz von Aktivisten umgegraben

Die "Letzte Generation" setzt ihren Protest gegen Reiche fort. Auf Sylt haben die Aktivisten nun an einem ungewöhnlichen Ort Blumen gepflanzt.

Wieder haben Klimaaktivisten der "Letzten Generation" auf Sylt eine Aktion gestartet: Am Mittwoch erklärten sie eine Golfbahn des Golfplatzes Budersand auf Sylt zum Naturschutzgebiet und gruben mit Spaten und kleinen Schaufeln den Rasen um. Sie selbst sprachen von einer "Renaturierung" des Platzes. Die zuständige Polizei Flensburg war vor Ort, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilte. Demnach betraten fünf Personen gegen 11.10 Uhr den Golfplatz und beschädigten den Rasen.

Sylt: Klimaaktivisten pflanzen Blumen auf Golfplatz

Die Aktivisten streuten eigenen Angaben zufolge Blumensamen auf der Anlage in Hörnum aus, pflanzten Setzlinge in den Boden. Danach gossen sie die Pflanzen. Die Fahne des Golfloches tauschten sie gegen ein grünes Schild mit der Aufschrift "Naturschutzgebiet". Auf einem Banner stand "Euer Luxus = Unsere Wasserknappheit".

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Der entstandene Sachschaden soll laut Polizei im vierstelligen Bereich liegen. Die Polizei nahm die fünf Aktivisten im Alter zwischen 22 und 61 Jahren in Gewahrsam und übergab sie für weitere Ermittlungen an die Kriminalpolizei. Derzeit werde geprüft, ob Zusammenhänge mit vorherigen Straftaten bestehen. Die Ermittlungen dauern an.

Forderungen an Bundeskanzler Olaf Scholz

Die "Letzte Generation" begründet die Aktion in einer Mitteilung so: "Golfplätze vereinnahmen riesige Flächen und Unmengen an Ressourcen – nur für den Luxus weniger Menschen, die es sich leisten können." Der Wasserverbrauch eines mitteleuropäischen 18-Loch-Platzes wie etwa dem Golfplatz Budersand auf Sylt betrage 35.000 Kubikmeter pro Jahr.

"Ein Golfplatz in der Klimakrise ist wie eine Essensschlacht mitten in einer Hungersnot", sagte Aktivistin Miriam Meyer. "New York erstickt im Rauch von Waldbränden. Die Reichsten verursachen Jahr für Jahr tausendmal so viele Emissionen wie die deutschen Durchschnittsbürger." Die 31-Jährige forderte: "Kanzler Scholz muss die Verschwendung der Reichsten endlich beenden."