Gerry Weber: Diese Hamburger Filialen machen dicht

Das Mode-Unternehmen Gerry Weber ist schon wieder insolvent. Im Zuge des Verfahrens sollen auch in Hamburg Geschäfte dichtgemacht werden.

Und schon wieder pleite: Das Mode-Unternehmen Gerry Weber aus Halle/ Westfalen muss erneut Insolvenz beantragen. Nachdem die Firma bereits 2019 in Schieflage geraten war, ist Gerry Weber am Montag erneut in die Pleite gerutscht.

Ein Sanierungsprogramm soll das Unternehmen verschlanken: Dafür werden 122 der aktuell 171 Läden in Deutschland geschlossen. In Hamburg trifft es den prestigeträchtigen Flagship-Store am Jungfernstieg, sowie zwei weitere Filialen im Rahlstedt-Center und im Einkaufstreffpunkt Farmsen. "Unsere Läden in Bergedorf, im Elbe-Einkaufszentrum in Osdorf und im Alstertal-Einkaufszentrum in Poppenbüttel werden fortgeführt", sagte eine Sprecherin dem "Abendblatt".

An den betroffenen Standorten soll der Räumungsverkauf schon in den nächsten Tagen beginnen. Bis Ende September sollen die Läden geschlossen werden, es sind 18 Mitarbeiter betroffen.

Hamburg: Innenstadt hat Probleme

Zuletzt gab es einige Abgänge aus der Hamburger Innenstadt. So musste der Schuhhändler Görtz Insolvenz anmelden und gibt auch das Geschäft in der Innenstadt-Einkaufspassage Hamburger Hof. Auch das Traditionsunternehmen Appelrath-Cüpper musste die Mönckebergstraße verlassen. Zuvor hatte es schon die C&A-Filiale und das Geschäft von Karstadt Sport getroffen.

Die Probleme von Läden in der Innenstadt haben sich seit der Pandemie noch verstärkt. "Schon die Corona-Zeit haben rund 1100 Geschäfte in Hamburg nicht überlebt", sagt Brigitte Nolte, Geschäftsführerin des Handelsverbandes Nord, zur "Welt". "In diesem Jahr wird es weitere Händler treffen", befürchtet die Branchenexpertin. Laut Analyse des Ifo-Instituts liegen die die Einzelhandelsumsätze in Hamburg rund fünf Prozent unter denen der Vor-Corona-Jahre.