Pride-Parade Rekord beim Christopher-Street-Day in Hamburg erwartet
Über eine Viertelmillion Besucher zieht am Samstag bei der Christopher-Street-Day-Demo durch die Hamburger Innenstadt. Doch die CDU war nicht gewünscht.
Laute Musik, geschmückte Trucks und schrille Kostüme: Rund eine Viertelmillion Menschen ziehen am Samstag zur großen Christopher-Street-Day-Demo durch die Hamburger Innenstadt. Darunter auch jede Menge Prominenz: Neben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Stellvertreterin Katharina Fegebank (Grüne), schlossen sich auch Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang und Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer dem Umzug an.
Unter dem Motto "Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegeundn Trans*feindlichkeit" zogen 116 Gruppen ab 12.40 Uhr von der Langen Reihe in St. Georg vorbei am Hauptbahnhof und durch die Mönckebergstraße bis zur Esplanade – so viele wie noch nie, wie Manuel Opitz von Hamburg Pride der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Schon seit vergangenem Freitag weht die Regenbogenflagge zur Pride Week am Hamburger Rathaus und anderen Gebäuden der Stadt. "Es läuft wahnsinnig gut", sagte Opitz. Weit mehr als 60 Veranstaltungen in dieser Woche seien ebenfalls ein neuer Rekord. "Das Interesse ist sehr, sehr groß, auch weil die Pride Week politisch aufgeladen ist wie selten zuvor." Dies zeige schon das Motto: "Wir fordern ein Selbstbestimmungsgesetz für Transmenschen, das auch seinen Namen verdient hat und auch wirklich ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht", sagte er.
Wie der NDR berichtet, hat die Hamburger CDU bei der diesjährigen Pride-Parade nicht teilgenommen. Der Grund hierfür liegt in Uneinigkeiten bezüglich des Selbstbestimmungsrechts für Transgender-Personen zwischen der Partei und den Veranstaltern der Demonstration. Die CDU wurde demnach von der Demo ausgeladen. Dennoch präsentierte sich die Partei beim CSD-Straßenfest an der Binnenalster mit einem eigenen Stand, welches bereits am Freitag begonnen hatte.
Bei der Abschlusskundgebung der Demo wird die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer sprechen. Die Grünen-Politikerin hatte 2018 (– damals noch Mitglied des bayerischen Landtags – als erste Parlamentarierin in Deutschland ihre Transidentität öffentlich gemacht. Die große Abschlussparty zum Christopher Street Day findet wieder auf St. Pauli statt. Auch hier könnten in diesem Jahr Rekorde gesprengt werden. 15-Kiez-Locations machen laut Veranstalter bei der Party mit.
- Reporter vor Ort
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- ndr.de: