Sylt: Currywurst mit Champagner für 555 Euro – ist das zu viel?

Auf Sylt herrscht Aufregung um einen Imbiss: Neben traditionellen Wurstgerichten gibt es dort auch ein echtes Luxus-Angebot. Die Meinungen darüber sind geteilt.

Der Preiswahnsinn auf der Nordseeinsel Sylt hat offenbar ein neues Level erreicht: Beim Imbiss "Otto von Wurst" in der Friedrichstraße in Westerland kann man nicht nur Bratwurst und Currywurst genießen, sondern auch den ein oder anderen edlen Tropfen. So können Gäste zum Beispiel eine 1,5-Liter-Flasche Moët & Chandon Magnum für 135 Euro oder eine 0,75-Liter-Flasche Dom Pérignon für 279 Euro bestellen.

Die Krönung ist allerdings eine 0,75-Liter-Flasche Dom Pérignon Rosé für satte 555 Euro. Die hat in den sozialen Medien eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Ein Urlauber fragt sarkastisch: "Wenn man zur Bratwurst eine Flasche Dom Pérignon Rosé bestellt, gibt man dann passend oder rundet man auf 600 auf?" Dazu hat der Mann ein Foto der Speisekarte des Imbisses geteilt.

Sylt: Dieses Mal ist nicht die Currywurst das Problem

Neben mehr als 1.000 Reaktionen, unter denen sich eine Vielzahl von Lach-Emojis befinden, haben sich fast 300 Kommentare unter dem Beitrag gesammelt. "Ich gebe immer 560 €, da ich die Bratwurst zu teuer finde", antwortet ein Mann ironisch auf die Frage. "Die Kombi Bratwurst und Dom Pérignon ist schon mal cool, da sollte man schon locker aufrunden", schreibt eine Frau.

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Eine andere Nutzerin möchte wissen: "Kann man die Currywurst auch mit Blattgold bekommen oder nur ohne für Arme?" Damit spielt sie vermutlich auf die luxuriöse Variante der beliebten Wurst im Berliner Adlon-Hotel an, über die t-online bereits in der Vergangenheit berichtet hat.

Es gibt jedoch auch kritischere Stimmen. "Bei uns im Ort kostet die Currywurst beim Döner-Mann 6 Euro. Die Welt krankt immer mehr", findet ein Nutzer deutliche Worte. Beim Imbiss auf Sylt scheint man mit 4,95 Euro also noch günstig wegzukommen. Anders sieht das beim Dom Pérignon Rosé aus. Der Preis im Laden beginnt bei etwa 250 Euro. Bei "Otto von Wurst" zahlt man also mehr als das Doppelte dafür.

"Man weiß doch, wo man hinfährt"

Einige Nutzer zweifeln allerdings an, ob eine Diskussion über Preise auf Sylt überhaupt angebracht ist, wo die Nordseeinsel ohnehin den Ruf der "Insel für Reiche und Schöne" hat und für ihren Luxus bekannt ist. Eine Einheimische jedenfalls findet es "peinlich", sich darüber aufzuregen. "Man weiß doch, wo man hinfährt. Und keiner, der hier nicht lebt und/oder selbstständig ist, hier arbeitet, weiß, was wir alle für einen täglichen Kampf mit den Kosten haben", sagt sie.

Und die Frau wird sogar noch deutlicher: "Alle wollen davon erzählen können, dass sie sich auf Sylt Urlaub geleistet haben, aber am Ende nur einkaufen bei Aldi?" Dafür erhält sie nicht nur von anderen Insulanern, sondern auch von Urlaubern Zustimmung. Allgemein zeigt sich jedoch, dass viele der Kommentatoren die Ausgangsfrage mit Humor genommen haben.