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Hamburg: Klimakrise führt zu Trockenheit | So trifft es den Norden


Erschreckende Szenarien
Klimawandel: Hamburg drohen Hitze und Trockenheit

  • Nina Hoffmann
Von Nina Hoffmann

Aktualisiert am 25.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Bei gutem Wetter halten viele Hamburger ihre Füße gerne in die Elbe. (Quelle: Hanno Bode/imago images)

Hitze, Starkregen, Trockenheit: Hier gibt es den Überblick, welche klimabedingten Veränderungen die Hamburger in Zukunft erwarten.

Ein Blick in Hamburgs Zukunft zeigt: Es wird heiß. Das legt unter anderem der Klimaausblick des Climate Service Center Germany (GERICS) mit Sitz in Hamburg nahe. Doch was genau kommt demnach auf die Hamburger zu?

Mittels 85 Simulationen und Beobachtungsdaten aus dem HYRAS-Datensatz des Deutschen Wetterdienstes hat das GERICS verschiedene Zukunftsszenarien für Hamburg entwickelt. Drei dieser Klimaschutz-Szenarien stellen die Experten in ihrem Klimaausblick für Hamburg vor.

Die Szenarien fokussieren sich auf mögliche Klimaveränderungen in der Mitte (2036 bis 2065) und zum Ende (2069 bis 2098) des Jahrhunderts. Diese Übersicht fokussiert sich auf letztere Daten. Die Referenzperiode umfasst die Jahre von 1971 bis 2000.

  • Kein Klimaschutz: Beim sogenannten Szenario "RCP8.5" gehen die Forscher davon aus, dass keine Maßnahmen gegen für den Klimaschutz ergriffen werden. Es beschreibt daher einen kontinuierlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen.
  • Mäßiger Klimaschutz: Das mittlere Szenario "RCP4.5" sagt voraus, dass die Emissionen bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts noch etwas ansteigen und danach wieder sinken. Dieser Pfad könne etwa durch klimapolitische Maßnahmen erreicht werden.
  • Effektiver Klimaschutz: Optimistischer verhält es sich beim Klimaschutz-Szenario "RCP2.6". Es beinhaltet "sehr ambitionierte Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen".

Entsprechend dieser drei Szenarien gibt es laut des GERICS drei mögliche Versionen, wie sich das Wetter künftig in Hamburg gestalten könnte. Die Szenarien werden anhand verschiedenen Wetterereignissen abgebildet. Vier von ihnen im Überblick:

Unausweichlich: Immer mehr heiße Tage

  • Kein Klimaschutz: Temperaturen von mehr als 30 Grad werden immer häufiger. Zusätzlich zu den bislang etwa 3,6 heißen Tagen kämen ohne Klimaschutzmaßnahmen im Jahr etwa weitere 5,6 Tage dieser Art hinzu.
  • Mäßiger Klimaschutz: Insgesamt 2 weitere heiße Tage dürften die Hamburger erwarten, sollten zumindest ein paar klimapolitische Maßnahmen umgesetzt werden.
  • Effektiver Klimaschutz: Ist der Kimaschutz effektiv, drohen in Hamburg nur 1,4 zusätzliche heiße Tage.

Starkregen könnte Hamburgern zu schaffen machen

  • Kein Klimaschutz: Die Hamburger müssen mit mehr Tagen, an denen der Niederschlag von 22 mm erreicht oder überschritten wird, rechnen. Hinzukämen zu den bislang 2,6 Tagen im Jahr bei einem weiteren Emissionsanstieg weitere 1,7 Tage.
  • Mäßiger Klimaschutz: Sinken die Emissionen langfristig leicht, werden es lediglich 0,7 zusätzliche Tage in Hamburg.
  • Effektiver Klimaschutz: Gelingt es, dass die Emissionen sogar unter 0 sinken, ist lediglich mit einem Anstieg von 0,1 Starkregentagen zu rechnen.

Schnee in Hamburg adé? Das passiert mit Frosttagen

  • Kein Klimaschutz: Steigen die Emissionen kontinuierlich an, nehmen auch die Frosttage in Hamburg ab. Frosttage sind Tage, bei denen die Tagesmaximumtemperatur geringer als 0 Grad ausfällt. Bislang gibt es in Hamburg etwa 16,4 Tage dieser Art im Jahr. Sollte Szenario 1 eintreten, fallen 17,3 dieser Tage weg, heißt es im Ausblick der Forscher.
  • Mäßiger Klimaschutz: Auch in diesem Klimaschutz-Szenario entfallen Frosttage – nämlich 14,1 Tage im Jahr.
  • Effektiver Klimaschutz: Greifen die Klimaschutzmaßnahmen am effektivsten, so entfallen in Hamburg nur 8,7 Frosttage.

Trockenheit in Hamburg: Droht Dürre?

  • Kein Klimaschutz: Bereits rund 57,5 Trockentage gibt es jährlich in Hamburg. Diese umfassen Tage pro Jahr, an denen die Niederschlagsmenge (Regen und Schnee) weniger als 1 mm beträgt. Ohne wirksamen Klimaschutz müssen die Hamburger mit weiteren 4,3 Trockentagen im Jahr rechnen.
  • Mäßiger Klimaschutz: Werden die Menschen langfristig tätig, dürften es Ende des Jahrhunderts nur 1,2 Trockentage zusätzlich im Jahr sein.
  • Effektiver Klimaschutz: Im optimistischen Szenario gehen die Forscher von lediglich 0,2 zusätzlichen Trockentagen aus. Die Veränderung zum jetzigen Zustand wäre somit sehr gering.

Die Werte zeigen: Sehr trockene und heiße Tage nehmen in Hamburg zu – teilweise sogar dann, wenn die Emissionen stark sinken. Auch von einem Anstieg der Temperatur gehen alle Szenarien aus – sowohl mit als auch ohne Klimaschutz. Im Extremfall könnte sie um zusätzliche 4,9 Grad ansteigen. Besonders Großstädte sind anfällig für hohe Temperaturen und Trockenheit.

Hamburg: Innenstadt droht aufzuheizen

"Im Zuge steigender Temperaturen und möglicherweise zunehmender Extremwetterereignisse sind die Innenstädte besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels", heißt es im Hamburger Klimareport des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und der Hamburger Umweltbehörde.

Vor allem in eng bebauten Bereichen können demnach deutlich höhere Temperaturen als im Umland auftreten – "mit negativen Folgen für die Gesundheit der Menschen".

Ebenso wie die Darstellungen des GERICS sprechen auch DWD und Umweltbehörde davon, dass sommerliche Hitzeperioden in Hamburg zunehmen. Sie würden häufiger auftreten und wahrscheinlich länger andauern. Die winterliche Kälte schwäche sich dagegen weiter ab, die Häufigkeit und Dauer von Frostperioden gehe zurück.

Die Stadt Hamburg hat aus der Sorge vor den Folgen der Klimakrise ihr Ziele verschärft. Das Ziel: Bis 2045 soll die Hansestadt die CO2-Neutralität erreichen.

Verwendete Quellen
  • gerics.de: "Klimaausblicke für Landkreise" (Stand: 1. September 2023)
  • dwd.de: "Klimareport Hamburg Fakten bis zur Gegenwart – Erwartungen für die Zukunft" (Stand: 1. September 2023)
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