Nach Sturm an der Ostsee Boote gesunken: Millionenschäden im ehemaligen Olympiahafen
Am Tag nach der schweren Sturmflut an der Ostsee wird das Ausmaß der Schäden immer deutlicher. Bei Kiel sind zahlreiche Boote gesunken.
Die Sturmflut an der Ostsee hat nach Einschätzung der Stadt Kiel im Olympiahafen Schilksee Schäden in Millionenhöhe verursacht. "Es ist ein Desaster", sagte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) am Sonntag. Mehr als 35 Boote seien gesunken, viele weitere beschädigt. Am Hafen, an den Stegen und an der Mole haben Sturm und Wasser seinen Angaben zufolge erhebliche Schäden verursacht.
Mit den Aufräumarbeiten sei unmittelbar begonnen worden. "Uns stehen die Tränen in den Augen, wenn wir die Gewalt des Hochwassers und die angerichteten Schäden sehen", sagte der Geschäftsführer der Sporthafen GmbH, Philipp Mühlenhardt. Es gebe viel Unterstützung und Hilfsbereitschaft. "Die Feuerwehr und zahlreiche Hilfskräfte haben bereits am Sonnabend begonnen, bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen."
Schäden sollen bis zur Kieler Woche 2024 beseitigt werden
Wie hoch die Schadenssumme ist, lasse sich noch nicht ermitteln. "Wir gehen davon aus, dass hier ein Schaden in Millionenhöhe entstanden ist", sagte Stadtrat Gerwin Stöcken. Kämpfer und Stöcken äußerten sich entschlossen: "Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um die Schäden im Olympiahafen bis zur Kieler Woche 2024 zu beseitigen." Sie forderten, offene Küstenabschnitte vor heftigen Ostwindlagen künftig besser zu schützen.
Als Konsequenz aus der schweren Sturmflut fordert auch die FDP-Landtagsfraktion, Küstenschutzkonzepte auf den Prüfstand zu stellen. Diese hätten sich leider längst nicht überall bewährt und müssten womöglich angepasst werden, teilte Fraktionschef Christopher Vogt am Sonntag mit.
Auch die Steilküste ist nach Angaben der Stadt von den Folgen des Sturms schwer getroffen worden. Zahlreiche Unterspülungen, Erdabrutsche am Ufer und eine große Menge abgeknickter Bäume böten ein Bild der Zerstörung.
- Nachrichtenagentur dpa