Hamburg: Baustopp am Elbtower – Unternehmen stellt Arbeiten ein

Baustopp beim Elbtower: Der Bauträger des Projektes hat offenbar finanzielle Schwierigkeiten. Auch andere Baustellen in Hamburg liegen brach.

Steht Hamburgs Prestigeobjekt vor dem Aus? Zumindest ist es in ernster Gefahr. Die Bauarbeiten am Elbtower am Rande der Hafencity sind nämlich unterbrochen. Dort herrscht Baustopp, zeigt ein Blick auf die Baustelle. Am Freitagmorgen war dort kein Bauarbeiter zu sehen.

Dem "Hamburger Abendblatt" bestätigt Matthias Kaufmann, Geschäftsführer des Baukonzerns Lupp, den Baustopp. Das Unternehmen ist für den Rohbau von Hamburgs Vorzeigeprojekt zuständig. Auftraggeber ist eine Firma, die zur Signa-Holding von René Benko gehört. (Mehr über den österreichischen Multimilliardär lesen Sie hier.)

Signa hat den Subunternehmer offenbar nicht bezahlt

Das Unternehmen habe den Subunternehmer nicht bezahlt, so Kaufmann zum "Abendblatt", das als Erstes über die Probleme auf der Baustelle berichtet hat.

Kaufmann hofft aber, dass die Wiederaufnahme der Baustellentätigkeit zeitnah erfolgen kann. Derzeit führe sein Unternehmen Gespräche mit den Investoren des Elbtowers.

Signa selber äußerte sich auf t-online-Anfrage zum Elbtower nicht. Die Österreicher haben zudem kurzfristig Filmaufnahmen des NDR Hamburg Journals auf der Baustelle abgesagt, berichtet der Sender auf seiner Internetseite. Als offizielle Begründung wurden Erkrankungen der Mitarbeiter von Signa genannt.

Auch andere Signa-Baustellen liegen derzeit still

Nicht nur am "Elbtower" ruhen derzeit die Arbeiten. Auch bei weiteren Bauvorhaben der Signa-Group in Hamburg tut sich derzeit nichts. Eines davon ist die neue Gänsemarktpassage. Der Neubau soll rund 17.000 Quadratmeter Platz bieten. Auf fast zwei Dritteln der Fläche sollen unter anderem Büros entstehen.

Auch dieser Baustopp hat offenbar finanzielle Gründe, berichtete der NDR. Banken geben in der Regel erst Kredite, wenn der Bauherr nachweisen kann, dass sie sich rentieren – also, wenn sie schon potenzielle Mieterinnen und Mieter haben. Daran hake es wohl gerade, vermutet der NDR. Dem Sender zufolge könnte das auch der Grund für die Probleme beim Elbtower sein.

In unmittelbarer Nähe der Gänsemarktpassage hat Signa noch zwei Gebäude gekauft. In einem ist derzeit noch "Roths Alte englische Apotheke", eine Touristenattraktion, die Interieur aus den Zwanzigerjahren beherbergt. Wie lang sie dort noch bleiben kann, ist ungewiss. Die Signa-Firma hat den Mietvertrag gekündigt. Spätestens im Frühjahr 2024 könnte hier Schluss sein. Mehr Details finden Sie hier.

Direkt neben der Apotheke ist die Baugrube bereits ausgehoben. Aber auch dort scheinen die Arbeiten zu ruhen, berichteten Anwohner auf Nachfrage von t-online. Wie es weitergeht? Ebenfalls ungewiss. Die Tochterfirma der Signa-Holding hat auf t-online-Anfragen nicht reagiert.