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Timmendorfer Strand lässt Bahnhof verkommen – Unkraut und Ratten?


Timmendorfer Strand
Ferienort lässt seinen Bahnhof verkommen

Von t-online, mkr

Aktualisiert am 01.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Blick auf das Gleis am Bahnhof Timmendorfer Strand: An der Wartebank befindet sich Absperrband.Vergrößern des BildesBlick auf das Gleis am Bahnhof Timmendorfer Strand: An der Wartebank befindet sich Absperrband. (Quelle: Agentur 54 Grad/imago-images-bilder)
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Wer hier aussteigt, sieht nur zugeklebte Fenster und Unkraut auf den Gleisen. Im Inneren könnten Besuchern sogar Ratten begegnen. Warum lässt die Gemeinde das Gebäude so verkommen?

Der Bahnhof von Timmendorfer Strand ist ein Schandfleck in der schicken Ostseegemeinde. Das Gebäude, bei dem es sich um ein Kulturdenkmal handelt, steht seit Jahren leer. Inzwischen befindet es sich in einem desolaten Zustand, berichten die "Lübecker Nachrichten". Die Gemeinde hat den Bahnhof 2016 von der Deutschen Bahn gekauft, aber bislang keine Pläne für eine Sanierung oder eine neue Nutzung umgesetzt.

Der Bahnhof wurde 1925 im Stil eines zweigeschossigen Backsteinbaus mit Walmdach erbaut und in den 1930er Jahren um einen nördlichen Anbau erweitert. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, weil es eine geschichtliche und städtebauliche Bedeutung hat. Nur bei der Gemeinde scheint es keinen hohen Stellenwert zu genießen.

Bahnhof von Timmendorfer Strand ist in desolatem Zustand

Timmendorfer Strand präsentiert sich als Premiumdestination mit Luxushotels und -geschäften. Die Gemeinde betont immer wieder die Bedeutung des Bahnhofs für den Ort – doch das spiegelt sich nicht in seinem Erscheinungsbild wider. Der Bahnhof macht einen trostlosen und vernachlässigten Eindruck.

Laut "Lübecker Nachrichten" wächst Unkraut zwischen den Schienen, auf Fotos ist zu sehen, dass die Fenster mit Werbebannern verdeckt sind. Die ehemalige Gaststätte und die Wohnungen im ersten Stock sind ungenutzt. Ein Rohrbruch und ein möglicher Rattenbefall haben die Situation noch verschlimmert, schildert Jörn Eckert, Vorsitzender des Kulturkreises und der Volkshochschule Timmendorfer Strand, der Zeitung.

Und das, obwohl der Bahnhof an der Bäderbahn liegt, die die Ostseebäder mit Lübeck und Puttgarden verbindet. Die Bäderbahn ist für den Tourismus und die Mobilität in der Region wichtig. Ihre Zukunft ist jedoch ungewiss. Die Bahnstrecke soll bis 2029 oder 2030 stillgelegt werden, wenn die feste Fehmarnbeltquerung fertiggestellt ist.

Pläne für neue Nutzung des Bahnhofs werden verzögert

Der Sozialausschuss, dessen Vorsitzender Eckert ist, hat 2017 einen Beschluss gefasst, einen Teil des Gebäudes als Kulturbahnhof zu nutzen. Dort sollen laut "Lübecker Nachrichten" Kurse und Veranstaltungen von Vereinen und Verbänden stattfinden. Auch gebe es einen Interessenten für ein kleines Bistro, berichtet der SPD-Gemeindevertreter der Zeitung.

Diese Pläne hätten der Gemeindeverwaltung über mehrere Jahre vorgelegen – die Mitglieder sahen diese laut "Lübecker Nachrichten" letztlich aber als zu überdimensioniert an. Die Planung einer schmaleren Lösung sei dann von der Verwaltung mehrfach verzögert worden, berichtet Eckert.

Im September diesen Jahres kam schließlich heraus, dass ein neues Brandschutzkonzept notwendig sei, um das Gebäude in Teilen wieder nutzen zu können. Dieses soll laut "Lübecker Nachrichten" nun im Januar 2024 im Ausschuss präsentiert werden.

Warum lässt die Gemeinde den Bahnhof verkommen?

Ein möglicher Grund, warum die Gemeinde in den letzten sieben Jahren kaum in die Umnutzung investiert hat, könnte sein, dass sie auf eine mögliche Stilllegung der Bäderbahn spekuliert. Oder will sie das Gebäude an einen potenziellen neuen Betreiber der Bahnstrecke verkaufen?

Mit der Norddeutschen Eisenbahn Niebüll GmbH soll es laut "Lübecker Nachrichten" einen Interessenten geben. Stellung zu diesen Fragen wollte die Gemeinde gegenüber der Zeitung nicht beziehen. So bleibt der Bahnhof von Timmendorfer Strand ein Beispiel dafür, wie ein Kulturdenkmal verfällt, obwohl es Potenzial für eine sinnvolle Nutzung hätte.

Verwendete Quellen
  • ln-online.de: "Timmendorfer Strand: Luxusort präsentiert sich mit Gammelbahnhof" (kostenpflichtig)
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