t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalHamburg

Hamburg benennt mehr Straßen nach Frauen


Männer in der Überzahl
Hamburg benennt mehr Straßen nach Frauen

Von dpa
Aktualisiert am 24.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Das Schild der Susannenstraße aus dem Hamburger Schanzenviertel: Die Hansestadt bekommt immer mehr weibliche Straßennamensgeberinnen.Vergrößern des BildesDas Schild der Susannenstraße aus dem Hamburger Schanzenviertel: Die Hansestadt bekommt immer mehr weibliche Straßennamensgeberinnen. (Quelle: Axel Heimken/Symbolbild/dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Hansestadt Hamburg bemüht sich um ein weiblicheres Stadtbild. Seit 2015 sind fast hundert Straßen nach Frauen benannt worden. Nun ist aber wieder ein Sohn der Stadt an der Reihe.

Der Anteil weiblicher Straßennamen in Hamburg ist in den vergangenen fünf Jahren von 14,3 auf 17,3 Prozent gewachsen. Im Jahr 2020 seien 2.540 Straßen und Plätze nach Männern und 440 nach Frauen benannt gewesen, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage der grünen Bürgerschaftsabgeordneten Lisa Kern und René Gögge mit. 2015 trugen in Hamburg 2.500 Verkehrsflächen männliche Namen, 357 weibliche. Es sei das grundsätzliche Ziel, mehr Straßen, Plätze und Brücken nach Frauen zu benennen, erklärte der rot-grüne Senat. Etwa ein Drittel aller benannten Verkehrsflächen sind Personen gewidmet.

Zwischen 2015 und 2020 bekamen in Hamburg 302 neue Straßen einen Namen, 27 Straßen wurden umbenannt. Das Ziel, verdiente Frauen zu ehren, steht dabei in Konkurrenz zu anderen Kriterien. Die Namensgeber sollen nach Angaben des Senats nicht NS-belastet sein und auch in der Kolonialzeit nach heutigem Verständnis moralisch korrekt gehandelt haben.

Weiblicher Straßenname zurückgezogen

Im Bezirk Bergedorf führte das 2016 zu einem Problem. Auf Vorschlag des Bezirks wurde eine Straße nach der örtlichen Landwirtin Irmgard Pietsch (1913-1992) benannt. Wenig später stellte sich heraus, dass die Namensgeberin 1937 in die NSDAP eingetreten war. Dass sie nach dem Krieg den Deutschen Landfrauenverband mitgegründet und 1990 noch einen Bundesverdienstorden bekommen hatte, fiel nicht ins Gewicht.

Noch im selben Jahr wurde die Straße in Fritz-Bringmann-Ring umbenannt. Bringmann (1918-2011) war Klempner, Kommunist und als Widerstandskämpfer im KZ-Neuengamme inhaftiert. Nach dem Krieg engagierte er sich in der später verbotenen KPD.

In diesem Jahr gab es noch keine Straßentaufe. Allerdings soll demnächst die Elbpromenade am Hafen nach dem Schauspieler Jan Fedder (1955-2019) benannt werden. Damit würde die Zahl der männlichen Namensgeber erneut steigen – allerdings auf ausdrücklichen Wunsch einer Frau, nämlich den von Fedders Witwe Marion, wie der Sprecher der Kulturbehörde Enno Isermann sagte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website