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Niedersachsen: BUND-Projekt – Wildkatzen sollen wieder heimisch werden


BUND-Projekt
Räuber des Waldes: So sollen Wildkatzen in Niedersachsen heimisch werden

Von dpa
09.01.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0256855915Vergrößern des BildesEuropäische Wildkatze (Symbolfoto): In Niedersachsen gibt es bislang zwei Verbreitungsgebiete, in denen die Tiere nachgewiesen wurden. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/G. Lacz/imago-images-bilder)
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Sie sind scheu, wesentlich größer als ihre Verwandten und im Norden noch recht selten. Doch das soll sich ändern und Wildkatzen in Niedersachsen ein Zuhause finden.

Sie sind streng geschützt, extrem scheu und schleichen lautlos durch die Wälder: Wildkatzen leben versteckt und unerkannt. Nun sollen sie auch in Niedersachsen wieder heimisch werden. Das Projekt "Wildkatzenwälder von morgen" vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) will wildkatzengerechte Lebensräume schaffen und sucht zudem nach neuen Vorkommen der Europäischen Wildkatze.

"Wir haben die Anzahl der Wildkatzen in Niedersachsen auf 800 Tiere geschätzt", sagt Andrea Krug, Expertin vom BUND Niedersachsen. Das Senckenberg Institut habe anhand der Ergebnisse aus dem bundesweiten Wildkatzenmonitoring die Dichte von Wildkatzen im Solling und im Harz berechnet. Im Solling leben demnach mindestens 400 Wildkatzen, im niedersächsischen Teil des Harzes etwa 200 Tiere. In beiden Wäldern sei die Population stabil, sagt Krug. Diese Wälder hätten eine ausreichende Größe, mit genügend Versteckmöglichkeiten und Nahrung.

Der BUND geht davon aus, dass Wildkatzen in Südniedersachsen in fast jedem Wald vorkommen. "Wir haben nachgewiesen, dass sich die aktuelle Ausbreitungsgrenze der Wildkatze in der Südheide im Landkreis Gifhorn, in den Wäldern des Landkreises Celle und in den Wäldern des südlichen Heidekreises befindet", berichtet Krug.

Erste Maßnahmen in Südheide und Heidekreis

In der Südheide und im südlichen Heidekreis habe es im Oktober die ersten Anpflanzungen innerhalb des Projekts gegeben. Auf Flächen der Niedersächsischen Landesforsten seien etwa 600 Sträucher und Bäume für Waldinnensäume und rund 300 Sträucher für eine Heckenstruktur entlang einer Ackerfläche, die zu einem Wald hinführt, angepflanzt worden.

Um bessere Lebensbedingungen für die Tiere zu schaffen, sollen bundesweit wildkatzengerechte Wälder, Waldränder und Wiesen entstehen. Die Raubkatzen mögen ihren Lebensraum unaufgeräumt, naturnah und störungsarm. Totholz im Wald sowie Bäume und Sträucher bieten ihnen Deckung und Schutz.

Wildkatzen stammen nicht von Hauskatzen ab

Die Europäische Wildkatze stammt nicht von verwilderten Hauskatzen ab, sondern streifte schon lange zuvor durch die Wälder. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich laut BUND noch bis ins 20. Jahrhundert hinein fast über den gesamten Kontinent. Heute zählt die Wildkatze in Deutschland zu den gefährdeten Arten. Ein Erkennungsmerkmal ist ihr breiter, buschiger Schwanz mit zwei bis drei schwarzen Ringen und einem schwarzen stumpfen Ende.

Das Projekt "Wildkatzenwälder von morgen" ist auf sechs Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz gefördert. BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und einige BUND-Landesverbände setzen es um.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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