Warnstreiks in Niedersachsen Verdi ruft 2.500 Beschäftigte zum Ausstand auf

Ein zweitägiger Streik legt den Busverkehr in Niedersachsen lahm. Die Gewerkschaft spricht von einem drohenden Kollaps im Fahrdienst – und stellt eine klare Forderung.
Die angespannte Situation im öffentlichen Nahverkehr in Niedersachsen spitzt sich weiter zu. Nach dem Scheitern der dritten Verhandlungsrunde für den Tarifvertrag der Verkehrsbetriebe Niedersachsen (AVN) am 5. Mai weitet die Gewerkschaft Verdi ihre Warnstreiks deutlich aus. Für Dienstag und Mittwoch (20. und 21. Mai) sind laut einer Pressemitteilung der Gewerkschaft rund 2.500 Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
"Die Arbeitgeberseite hat es in der dritten Runde erneut versäumt, ein Angebot vorzulegen, das der schwierigen Lage der Beschäftigten im ÖPNV gerecht wird", erklärt Heiko Groppe, Verhandlungsführer von Verdi. Die vorgeschlagene Entgelterhöhung bedeute faktisch ein Rückschritt im Vergleich zu den Beschäftigten im kommunalen ÖPNV – bei gleichzeitig steigender Belastung und wachsendem Fachkräftemangel, so der Gewerkschafter.
Bis 2030 werden 20.000 zusätzliche Fahrerinnen und Fahrer benötigt
Die Gewerkschaft Verdi verweist auf eine aktuelle Studie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), wonach bereits heute etwa 80 Prozent der Verkehrsunternehmen in Deutschland unter Personalengpässen leiden. Bis 2030 werden demnach rund 20.000 zusätzliche Fahrerinnen und Fahrer benötigt.
"Wer glaubt, mit Dumping-Tarifpolitik durchzukommen, hat den Ernst der Lage nicht erkannt. Wir stehen kurz vor einem Kollaps im Fahrdienst. Die Kolleg*innen im Fahrpersonal müssen endlich so bezahlt werden, wie es ihrer Verantwortung und Belastung entspricht. Es braucht eine deutliche Angleichung an den Tarifvertrag Nahverkehr Niedersachsen", so Groppe weiter.
Neun Verkehrsbetriebe sind von Arbeitsniederlegung betroffen
Von den Arbeitsniederlegungen betroffen sind insgesamt neun Verkehrsbetriebe in verschiedenen Regionen Niedersachsens, darunter die KVG Braunschweig, KVG Stade, KVG Lüneburg, Nutzfahrzeuge Nordhorn, Omnibusbetriebe Ahrendtschild in Zeven, Regionalverkehr Hildesheim, Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya, Öffis Hameln-Pyrmont GmbH und die Verdener Verkehrsgesellschaft.
In mehreren Städten sind begleitende Demonstrationen geplant. So werden die Streikenden in Stade und Buxtehude, Lüneburg, Nordhorn, Hildesheim, Hameln und Verden auf die Straße gehen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Für Fahrgäste bedeutet dies massive Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr an beiden Streiktagen. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebern ist für den 28. Mai 2025 angesetzt.
- nds-bremen.verdi.de: "Dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis"
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