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Land schließt weitere Corona-Verschärfungen nicht aus


Hannover
Land schließt weitere Corona-Verschärfungen nicht aus

Von dpa
11.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Maskenpflicht-HinweisVergrößern des BildesEin Schild mit der Aufschrift "Maskenpflicht!" auf dem Julius-Moses-Platz in Oldenburg. (Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Niedersachsens Landesregierung schließt weitere Verschärfungen der Corona-Beschränkungen über Weihnachten und den Jahreswechsel nach der bereits erfolgten Rücknahme von Lockerungen nicht aus. Dies könne auch die Feiern in der Silvesternacht selber sowie die Frage des Abbrennens von Böllern betreffen, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Freitag in Hannover. Ausschlaggebend seien das weitere Infektionsgeschehen und die Ergebnisse der neuerlichen Bund-Länder-Beratungen zum Corona-Kurs am Wochenende, wo es auch um einen Shutdown im Handel geht.

Die bereits angekündigte Rücknahme der meisten Lockerungen zum Jahresende einschließlich eines Verbots des Alkoholverkaufs zum Sofortkonsum wurde in einer neuen am Freitag vorgelegten Corona-Verordnung fixiert, die bis zum 10. Januar gilt.

Schon von Samstag an greift das Verbot zum Verkauf von Alkohol zum Verzehr draußen. Der Verkauf von Glühwein oder Punsch in Gläsern oder Einwegbechern sei verboten, für die Gastronomie, den Einzelhandel und für alle privaten Bereiche. "Hintergrund ist, dass eine Darreichung von Alkohol, die zum unmittelbaren Verzehr einlädt, vor allem die deutlich erhöhte Gefahr größerer Personenansammlungen mit sich bringt", hieß es in der Mitteilung der Staatskanzlei.

Außerdem werden in der neuen Verordnung die aktuellen Kontaktbeschränkungen auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten nun nicht mehr auch über Silvester, sondern lediglich vom 24. bis zum 26. Dezember auf zehn enge Angehörige zuzüglich Kindern unter 14 Jahre ausgeweitet. Bei einem Zusammentreffen mit Freunden wird es auch an Weihnachten bei der Fünf-Personen-Regelung bleiben.

Zur Begründung heißt es in der neuen Verordnung, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass es jederzeit zu einem unkontrollierten Anstieg der Infektionsrate und einer Überlastung des Gesundheitssystems kommen kann. Vor den Weihnachtstagen und dem Jahreswechsel mit üblicherweise vielen Kontakten sei dies "besonders bedrohlich". Mit einschneidenden Maßnahmen könne nicht gewartet werden, da ein Großteil der zur Verfügung stehenden Krankenhaus- und Intensivbetten belegt seien. Ein Impfstoff stehe nicht rechtzeitig zur Verfügung, um das aktuelle Infektionsgeschehen zu beeinflussen.

Nach dem Bund-Länder-Treffen am Sonntag plant die Landesregierung erneut eine Anpassung der Corona-Verordnung, die auch die Frage möglicher Ladenschließungen beinhalten soll, sagte die Regierungssprecherin.

Unterdessen nehmen die Neuansteckungen mit dem Coronavirus auch in Niedersachsen wieder zu. Das Landesgesundheitsamt meldete am Freitagmorgen im Vergleich zum Vortag 1536 zusätzliche Fälle. Das sind 311 mehr als am Freitag vor einer Woche. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle stieg um 29 auf 1386. Der Sieben-Tage-Wert für Niedersachsen lag bei 87,8 Infektionen pro 100 000 Einwohner. "Was wir beobachten, ist, dass sich das Infektionsgeschehen im Land weniger auf Hotspots konzentriert, sondern im ganzen Land verteilt", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Hannover.

Bundesweit hatte das Robert Koch-Institut am Freitag einen Rekord der Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter übermittelten binnen 24 Stunden 29 875 neue Ansteckungen - mehr als 6000 mehr als am Vortag, als der bisherige Höchstwert erreicht worden war. In Niedersachsen liegt der Höchstwert der binnen eines Tages gemeldeten Neuinfektionen bei 1633 Fällen am 20. November.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann warb unterdessen für Impfungen gegen Covid-19. "Impfen ist die wichtigste Präventionsmaßnahme, die wir haben", sagte die SPD-Politikerin am Freitag in Wolfsburg. In der Pandemie sei es das Instrument, um eine andere Situation im ganzen Land zu bekommen. Reimann zeigte sich beim Besuch der Aufbauarbeiten für eines von 50 geplanten Impfzentren im Land zuversichtlich, dass Niedersachsen gut vorbereitet sein wird. Die Impfungen seien eine Riesenchance für jeden Einzelnen und für die gesamte Gesellschaft. "Dazu sollten alle beitragen."

Auf die Frage, wann die Bevölkerung wieder mit etwas Normalität im Alltagsleben rechnen könne, sagte Reimann: "Ich hoffe, dass wir in einen anderen Winter gehen als dieses Jahr. Meine große Hoffnung ist, dass wir die kommenden Monate nutzen, um für möglichst viele Leute Impfschutz aufzubauen. Für die gesamte Gesellschaft ist aber erforderlich, dass wirklich ein großer Teil geimpft wird." Das hänge aber davon ab, wie viel Impfstoff zur Verfügung stehe, ob noch weitere Wirkstoffe zugelassen werden und wie hoch die Bereitschaft sei, sich impfen zu lassen.

Die Johanniter wollen unterdessen zum Betrieb von rund 20 Corona-Impfzentren in Niedersachsen und Bremen neues Personal einstellen. Stellenausschreibungen für Ärzte, Notfallsanitäter, Pfleger, medizinische Fachangestellte und Medizinstudenten wurden bereits veröffentlicht, teilten die Johanniter am Freitag in Hannover mit. Außerdem seien ehrenamtliche Helfer willkommen.

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