Hannover Land: Bund soll Klimaschaden wegen Moorbrands ausgleichen
Die niedersächsische Landesregierung hat die Weigerung des Bundes kritisiert, den durch den Moorbrand im Jahr 2018 entstandenen Klimaschaden zu kompensieren. Es sei unbestritten, dass die Bundeswehr den "sehr erheblichen Schaden" angerichtet habe, erklärte das Umweltministerium in seiner Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion in Hannover, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) berichtete. Aus diesem Grund bestehe eine Verantwortung des Bundes und zumindest eine "politische Pflicht zum Ausgleich des Klimaschadens".
Der Landkreis Emsland verlangt wegen des mehrwöchigen Moorbrandes auf einem Bundeswehrgelände bei Meppen vom Bund eine Entschädigung für die dort entstandenen CO2-Emissionen. Der klimaschädliche Ausstoß von 637 000 Tonnen CO2-Äquivalenten ist nach Auffassung des Kreises dokumentiert und bestätigt. Die Bundeswehr sieht jedoch für einen finanziellen Ausgleich keine gesetzlichen Grundlagen.
Anfang September 2018 war bei einem Waffentest der Moorbrand ausgebrochen, den die Bundeswehr mehr als einen Monat lang nicht löschen konnte. Der Rauch war über weite Teile Nordwestdeutschlands gezogen. Zeitweise herrschte in den angrenzenden Gemeinden Katastrophenalarm.
Im Auftrag der ermittelnden Staatsanwaltschaft Osnabrück wurde inzwischen ein Sachverständigengutachten erstellt, wie aus der Antwort an die Grünen hervorgeht. Daraus ergibt sich ein "Anfangsverdacht wegen fahrlässiger Brandstiftung", schreibt das Umweltministerium. Weitere Einzelheiten wollte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nicht nennen.