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Internationale Marinesoldaten: Krisen-Umgang im Ostseeraum


Rostock
Internationale Marinesoldaten: Krisen-Umgang im Ostseeraum

Von dpa
17.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Marineübung "Griffin Marker 2022"Vergrößern des BildesEin Mitglied der schwedischen Streitkräfte sitzt während der Übung "Griffin Marker 2022" im neuen Marine Operation Center (MOC). (Quelle: Jens Büttner/dpa/dpa-bilder)
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Mehr als zwei Dutzend Marinesoldaten aus 14 Ländern sitzen in einem großen Raum im neuen Marine Operationszentrum (MOC) in Rostock und beobachten angespannt die Bildschirme auf ihren Tischen. Einer von zwei großen Monitoren an der Wand zeigt die Ostsee im Rahmen eines fiktiven Krisen-Szenarios zwischen der Nato und einem sozialistisch geprägten Gegner, der Anspruch auf ein Ölfeld bei Estland erhebt. Das Wort Russland fällt kein einziges Mal.

Das Problem ist, dass das Ölfeld innerhalb und außerhalb des Hoheitsgebiets Estlands mit dazugehörigen Inseln liegt. "Hieraus entzündet sich eine Krise", sagt Konteradmiral Jürgen zur Mühlen, der die Übung im MOC auf dem Gelände des Rostocker Marinekommandos leitet.

Zur Mühlen, Chef der Abteilung Einsatz im Marinekommando, betont, um was es bei der Übung letztlich geht: "Die Nato macht deutlich: "Wir sind hier, um im Sinne der Beistandspflicht (...) unsere östlichen Nachbarn zu unterstützen"."

Die Dimension der Übung, bei der kein einziges reales Schiff auf der Ostsee unterwegs ist, ist riesig. Auf Seiten der multinationalen Truppe der Nato sind es 60 Schiffe, 80 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 8200 Soldaten. Der Gegner verfügt über 90 Schiffe, 80 Flugzeuge und Hubschrauber und 10.500 Soldaten. In das Szenario spielt auch noch die fiktive Bevölkerung Estlands hinein, die unterschiedliche ethnische Herkunft hat. Teile der Bevölkerung wolle der Gegner aufstacheln, damit sie die Kontrolle über die Inseln und so auch die Kontrolle über das Ölfeld übernehmen.

Die seit mehreren Tagen laufende Übung "Griffin Marker 2022" soll am Mittwoch zu Ende gehen. Es werde gelingen, die Lage nicht weiter eskalieren zu lassen, zeigte sich zur Mühlen überzeugt. Das Ziel der Übung sei, nicht nur die militärischen Optionen zu testen, sondern auch die strategische Kommunikation und die Pressearbeit zu verbessern. Dies erfolge unter erschwerten Bedingungen, denn der Gegner versuche auch, die Gegenseite zu provozieren.

Zur Mühlen betont, dass die Übung lange vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs geplant wurde. Doch spielt die Aktualität eine Rolle: Denn nach einem möglichen Nato-Beitritt von Schweden und Finnland müsse die Militärpolitik im Ostseeraum neu gedacht werden. "Bisher musste die Nato ihre Verteidigungsplanung so ausrichten, dass sie nicht auf das Gebiet und damit auch auf die Unterstützung Finnlands und Schweden zurückgreifen konnte."

Ein Beitritt der beiden Staaten werde für die Nato die Herausforderung mit sich bringen, Schweden und Finnland im Landbereich zu unterstützen. Das Kräfteverhältnis zwischen Nato und Russland in der Ostsee schätzte zur Mühlen als ausgeglichen ein.

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