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Weitere Corona-Maßnahmen werden in MV verschärft


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Weitere Corona-Maßnahmen werden in MV verschärft

Von dpa
10.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Manuela Schwesig (SPD) spricht im LandtagVergrößern des BildesManuela Schwesig (SPD) spricht im Landtag. (Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/dpa-bilder)
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Anders als zunächst geplant dürfen Hotels in Mecklenburg-Vorpommern über Weihnachten doch keine Familienbesucher aufnehmen. "Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäuser werden komplett über Weihnachten und Neujahr geschlossen", kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Schwerin an.

Zunächst war noch vorgesehen, dass zwischen dem 23. Dezember und 1. Januar Kernfamilien-Mitglieder, also etwa Eltern oder Kinder, maximal drei Nächte im Nordosten in Hotels übernachten dürfen. Schwesig kündigte ebenfalls an, dass Besuche der Kernfamilie über Weihnachten möglich sein sollen. Diese müssten demzufolge in den Wohnungen und Häusern der Familienmitglieder übernachten.

Der Geschäftsführer des Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf, wertete die Entscheidung als letztlich konsequent, damit würde ein klarer Schnitt gemacht. Die Kontakte müssten so begrenzt wie möglich gehalten werden. Für viele Hotels hätte sich eine Öffnung wirtschaftlich nicht gelohnt.

Tausende Schüler im Bundesland müssen sich indes auf einen früheren Beginn des sogenannten Distanzunterrichts einstellen. Für ältere Schüler ab der 7. Klasse in Risikogebieten gibt es vom kommenden Montag an Distanzunterricht. Die Regelung gelte für die Landkreise und kreisfreien Städte, die eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner erreicht haben, sagte Schwesig. Nur die Hansestadt und der Landkreis Rostock sind davon demnach zunächst nicht betroffen. Mecklenburg-Vorpommern ziehe damit die Konsequenzen aus den rasant gestiegenen Corona-Infektionszahlen der vergangenen Tage.

Die Ministerpräsidentin betonte, dass Grundschulen und Kitas weiterhin geöffnet bleiben sollen. Auf die Regelung für ältere Schüler hatte sich die Landesregierung bereits am Dienstag verständigt, sie sollte jedoch zunächst nur für die erste Schulwoche im Januar nach den Weihnachtsferien gelten. Somit wird dies nun in weiten Teilen des Bundeslandes vorgezogen. Kommende Woche ist die letzte Schulwoche vor den Ferien.

Der Landesverband der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßte grundsätzlich die Pläne für ältere Schüler. "Gleichwohl besteht nach wie vor das Problem, dass nicht alle Schulen - auch nicht die beruflichen Schulen - dafür gut ausgestattet sind und jetzt keine Zeit zur Vorbereitung haben", hieß es in einer Mitteilung.

Schwesig sprach sich für die Schließung des Einzelhandels bereits zum vierten Advent aus. Darüber solle rasch bei einer Schalte der Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gesprochen werden, am besten schon an diesem Freitag. Jeder Tag zähle, die Lage sei ernst. Lebensmittelgeschäfte sollen nach Worten eines Regierungssprechers aber offen bleiben. Zuvor hatte sich unter anderem bereits Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) für einen harten Lockdown in der Corona-Krise noch vor Weihnachten ausgesprochen.

Schwesig kündigte ebenfalls an, dass sich Mecklenburg-Vorpommern einer möglichen bundesweiten Lockdown-Regelung anschließen werde. Anfang Dezember hatte sie wegen der damals noch sehr niedrigen Fallzahlen einen Sonderweg Mecklenburg-Vorpommerns nicht ausgeschlossen.

Der Geschäftsführer des Unternehmerdachverbandes, Sven Müller, drängte auf eine zeitnahe Klärung, wann es weitere mögliche Einschränkungen für Geschäfte gebe. Gleiches gelte für die in Aussicht stehenden weiteren Kontaktbeschränkungen.

Die AfD kritisierte das Vorgehen der Landesregierung. "Es ist nicht der Infektionsschutz an sich, der die Bürger auf die Palme bringt, sondern die Willkür und die Sinnlosigkeit von Einzelmaßnahmen", sagte der Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer. "Es ist keine Logik, kein roter Faden erkennbar."

In den Alten- und Pflegeheimen in MV wird nach Angaben von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) künftig das Personal regelmäßig auf eine Corona-Infektion getestet. Dies gelte auch für die Bewohner. Getestet werden soll demnach mindestens einmal die Woche. Details zu einer Teststrategie für diese Einrichtungen wurden für Freitag angekündigt.

In Mecklenburg-Vorpommern sind am Donnerstag weitere 242 Corona-Infektionen registriert worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock mit. Am Vortag waren es demnach 294 Fälle - die höchste bislang registrierte Zahl in MV überhaupt. Am Donnerstag vergangener Woche hatte das Amt 179 Infektionen gemeldet. Sechs weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, so dass die Zahl der registrierten Todesfälle im Land auf nunmehr 94 wuchs. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg von 66,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche am Mittwoch auf jetzt 70,8.

Bundesweit wurde am Donnerstagfrüh ein Rekordwert an Neuinfektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter übermittelten dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 23 679 Neuinfektionen. Der bisherige Rekordwert war am 20. November mit 23 648 gemeldeten Fällen erreicht worden.

Drei Regionen in Mecklenburg-Vorpommern haben inzwischen bei der Sieben-Tage-Inzidenz die Marke von 100 überschritten. In Schwerin war der Wert am Donnerstag mit 112,9 am höchsten, gefolgt vom Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 103,4 und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 101,5. Für Vorpommern-Greifswald wurde ein Inzidenzwert von 93,8 errechnet, für Nordwestmecklenburg 83,3 und für Vorpommern-Rügen 56,1. Die mit Abstand geringsten Werte hatten Rostock (13,4) und der Landkreis Rostock (19,9).

Die Gesamtzahl der landesweit bestätigten Corona-Infektionen stieg auf nunmehr 7598. Als genesen gelten 5535 der Betroffenen. Derzeit werden 153 Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt, 39 davon auf Intensivstationen.

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