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Köln: Internet-Erpresser missbraucht Kind (11) – Flughafen-Festnahme


Was Eltern gegen Cybergrooming tun können
Internet-Erpresser missbraucht Elfjährige – Festnahme am Flughafen

Von t-online, mtt

19.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein junges Mädchen sitzt an einem Laptop.Vergrößern des BildesEin junges Mädchen am Laptop (Symbolbild): Kriminologen gehen von einer deutlichen Zunahme der Cybergrooming-Fälle aus. (Quelle: Nicolas Armer./dpa)
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Über eine Chat-App soll ein 27-Jähriger eine junge Schülerin erst genötigt, dann erpresst – und schließlich bei einem erzwungenen Treffen schwer missbraucht haben.

Der Verdacht lautet auf schweren sexuellen Missbrauch einer Elfjährigen. Der mutmaßliche Täter ist ein 27 Jahre alter Mann aus Köln. Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurde er bereits am vergangenen Donnerstag am Flughafen Köln-Bonn festgenommen.

Dem Mann wird vorgeworfen, sich an die Elfjährige zunächst über eine Chat-App herangemacht zu haben. Die Polizei spricht von Cybergrooming.

"Ein Teufelskreis, bei dem Scham eine große Rolle spielt"

Polizeihauptkommissarin Judith Neuenhofen erklärt, wie so etwas funktioniert: Die Täter schreiben die Opfer über bei Kindern und Jugendlichen beliebten Apps an, bauen Vertrauen auf, geben sich als Gleichaltrige aus. Geschickt nutzen sie die Unerfahrenheit junger Menschen aus, oft mit einer perfiden Mischung aus anfangs vermeintlich harmlosen Nachrichten, Komplimenten und Versprechungen.

Später drängen sie zum Versand von Fotos, vielleicht zuerst "nur" in Unterwäsche – und dann drohen sie: Wenn sie jetzt kein Nacktbild kriegen, zeigen sie den bisherigen Chatverlauf Eltern oder Freunden. "Es ist ein Teufelskreis, bei dem Scham eine große Rolle spielt", sagt Hauptkommissarin Neuenhofen t-online.

Kind in Mönchengladbach missbraucht – Festnahme in Köln

Im konkreten Fall wird dem mutmaßlichen Täter vorgeworfen, das Kind erst online zu sexuellen Handlungen genötigt und schließlich ein reales Treffen erpresst zu haben. Bei diesem sei es am 25. Mai in Mönchengladbach-Rheindahlen zu dem schweren Missbrauch gekommen.

Anfang Juni wurde die Tat bei der Polizei Mönchengladbach angezeigt. Die Ermittlungen führten die Kriminalpolizei zu dem 27-jährigen Kölner. Die Staatsanwaltschaft erwirkte einen Durchsuchungsbeschluss und einen Haftbefehl, doch als die Beamten seine Wohnung aufbrachen, war der Mann nicht da. Er hielt sich im Ausland auf, wie weitere Ermittlungen ergaben.

Als er am vergangenen Donnerstag mit einem Flugzeug aus Valencia nach Köln zurückkehrte, griffen Beamte der Bundespolizei zu. Er kam zunächst in Polizeigewahrsam, seit dem 14. Juli sitzt der Mann in Untersuchungshaft.

Mit Cybergrooming begann auch der Fall Ayleen (✝14)

Ob der Verdächtige auch noch in weiteren Fällen versucht hat, sich an Kinder heranzumachen, ist bisher unklar. Hauptkommissarin Neuenhofen warnt Eltern ganz generell, sie sollten das Phänomen Cybergrooming nicht unterschätzen.

Kriminologen gehen von einer deutlichen Zunahme der Fälle aus. Auch der Fall der 14-jährigen Ayleen aus Baden-Württemberg, die im Juli vergangenen Jahres vermutlich von einem 30-jährigen Mann nach monatelangen sexualisierten Chats in Hessen getötet wurde, verdeutlicht eindringlich, wie Kinder und Jugendliche zur Zielscheibe des sogenannten Cybergrooming werden können.

Cybergrooming: So können Eltern ihre Kinder schützen

Um Kinder zu schützen, sei es wichtig, ihre Medienkompetenz zu stärken, sagt Hauptkommissarin Neuenhofen. Kinder müssten wissen, dass im Internet auch Menschen mit bösen Absichten unterwegs sind, die sich möglicherweise als Kinder ausgeben.

Ebenso wichtig sei es, ein starkes Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die zentrale Botschaft, die bei den Kindern ankommen müsse, laute: "Auch wenn du einmal etwas machst, für das du dich schämst – uns kannst du es sagen."

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizei Mönchengladbach vom 17. Juli 2023
  • Telefonat mit Hauptkommissarin Judith Neuenhofen
  • bild.de: "Chat-Triebtäter missbrauchte Mädchen (11)"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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