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Fall Ayleen in Baden-Württemberg: Angeklagter setzte weitere Mädchen unter Druck


Prozess in Gießen
Getötete Ayleen: Angeklagter wollte Sex mit weiteren Mädchen haben

Von dpa
Aktualisiert am 14.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Ayleen A.: Die 14-Jährige war mehr als eine Woche lang verschwunden.Vergrößern des BildesDie getötete 14-jährige Ayleen: Der Angeklagte setzt weitere Mädchen unter Druck (Quelle: Polizei Freiburg)
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Am zweiten Prozesstag im Fall der getöteten 14-jährigen Ayleen, sagt ein Kripobeamter in Gießen aus. Der Angeklagte soll weitere Mädchen unter Druck gesetzt haben.

Im Prozess um den gewaltsamen Tod 14-jährigen Ayleen aus Baden-Württemberg soll der Angeklagte auch in anderen Fällen Druck auf Mädchen aufgebaut und Sex von ihnen gefordert haben. Am zweiten Prozesstag vor dem Landgericht Gießen sagte der Leiter der regionalen Kriminalinspektion Lahn-Dill am Mittwoch als Zeuge aus. So habe der 30-jährige Angeklagte bereits am 22. Juli, also am Tag nach dem Verschwinden Ayleens, mit zwei weiteren Mädchen Kontakt aufgenommen – einer 15-Jährigen und einer 17-Jährigen.

Dabei sei das Vorgehen des Mannes ähnlich wie im Falle Ayleens gewesen: Auch im Kontakt mit der 15-Jährigen sei es um Bilder, um Sex und um Druckverhalten gegangen. Bei der 17-Jährigen sei der Mann mittags persönlich aufgetaucht und bereits in ihrem Zimmer gewesen. Das Mädchen habe ihn abgewiesen. Da ihre Eltern zu Hause waren, sei der Mann wieder gegangen.

Der Deutsche hatte zum Prozessauftakt zugegeben, Ayleen getötet zu haben. Er und das Mädchen aus Baden-Württemberg kannten sich über einen Messenger-Dienst und ein Online-Spiel. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat sexuell motiviert war. Angeklagt ist der Mann wegen Mordes, versuchter Vergewaltigung mit Todesfolge und Nötigung. Der 30-Jährige selbst hatte angegeben, die Tat im Streit mit dem Mädchen begangen zu haben.

Chatprotokolle zeigen Vorgehensweise des Angeklagten

Laut dem Kripobeamten ließ sich anhand von Chatprotokollen nachvollziehen, dass der Mann Ayleen nicht nur mit psychischem Druck zu einem Treffen gebracht, sondern ihr auch Geld angeboten hat. Es sei um Zuwendungen von 700 bis 900 Euro gegangen, die er ihr als "Sugardaddy" zukommen lassen wollte. Das Mädchen habe aus der Kommunikation mit dem Mann gewusst, dass am 21. Juli ein Treffen bevorstand und dass der 30-Jährige Kontakt mit ihr wollte, sagte der Kripobeamte.

Zugleich zeigten die Chatprotokolle, "dass das Mädchen zu keinem Zeitpunkt die Absicht hatte, in das Auto zu steigen". Vielmehr habe die 14-Jährige deutlich gemacht: "Ich komme, Du gibst mir das Geld, ich gehe."

Anhand der Ermittlungen und Auswertung von Daten hätten sich Hinweise auf eine Reihe anderer, teils auch unterschwelliger Straftaten ergeben, in die teils auch andere Täter verwickelt gewesen seien. Die Erkenntnisse seien an die zuständigen Behörden weitergeleitet worden, so der Zeuge. Er sprach von insgesamt 28 weiteren Verfahren.

Angeklagter war lange in der Psychiatrie

Der angeklagte aus dem Lahn-Dill-Kreis in Hessen war wegen eines versuchten Sexualdelikts bereits als Jugendlicher für mehrere Jahre in der Psychiatrie untergebracht. Bis Anfang 2022 stand er als rückfallgefährdeter Sexualstraftäter unter Führungsaufsicht. Mit der Beendigung dieser Maßnahme wurde der Mann auch aus dem Programm der Zentralstelle zur Überwachung Rückfallgefährdeter Sexualstraftäter (ZÜRS) ausgestuft, dessen Ziel es ist, die Bevölkerung vor solchen Tätern zu schützen, wenn diese aus der Haft oder dem Maßregelvollzug entlassen werden.

Für kommenden Montag (19. Juni) ist die Zeugenanhörung der Mutter des Mädchens geplant. Die Eltern von Ayleen sind Nebenkläger in dem Prozess.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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