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Köln | Mord an 15-Jährigem in Köln-Mülheim: Das ist bekannt


Rache als Motiv?
Teenager-Mord in Mülheim: Das ist bisher bekannt

Von t-online, nfr

Aktualisiert am 14.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Boxhandschuhe der Marke Reebok am Tatort: Auch ein eingerahmtes Bild des Teenagers ist hier aufgestellt worden.Vergrößern des BildesBoxhandschuhe der Marke Reebok am Tatort: Auch ein eingerahmtes Bild des Teenagers ist hier aufgestellt worden. (Quelle: Nils Frenzel)
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Am Sonntag wird ein 15-Jähriger tot am Mülheimer Hafen aufgefunden. Drei Verdächtige sitzen in Haft. Was ist in der Tatnacht geschehen?

An einem wolkenverhangenen Mittwochnachmittag ist der Hafen in Köln-Mülheim menschenleer. Hier, wo am Sonntagmorgen das Leben eines 15-Jährigen gewaltsam endete, haben Menschen am Tatort Blumen und Grabkerzen aufgestellt. Daneben liegen Boxhandschuhe der Marke Reebok. Auch ein eingerahmtes Foto des Teenagers ist hier aufgestellt worden, dahinter ein kleiner Regenschirm, der das Bild des Verstorbenen vor dem Regen schützt. Der Junge auf dem Foto hat die Kapuze seiner Felljacke tief ins Gesicht gezogen. Er lächelt.

Hier, vor einem Schiffsanleger in Köln-Mühlheim, hatten Polizisten am frühen Sonntagmorgen die Leiche des Teenagers gefunden. Er ist erstochen worden.

Seit der Erstmeldung von Sonntagnachmittag werden täglich mehr Details und Erkenntnisse über die Tat bekannt. Zunächst teilten die Staatsanwälte und die Polizei mit, dass die Leiche Spuren von Gewalteinwirkungen aufgewiesen habe. Noch in der Tatnacht nahmen die Ermittler zwei 18 und 20 Jahre alte Männer in Köln-Mülheim fest. Ein dritter 26-jähriger Tatverdächtiger wurde am Mittwochmorgen in Remscheid durch Spezialkräfte festgenommen. Die beiden anderen Verdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft. Am Montag wurden sie einem Haftrichter vorgeführt und machten von ihrem Schweigerecht Gebrauch.

Opfer sagte gegen einen Tatverdächtigen aus

Wie es scheint, verbirgt sich hinter der Tat offenbar eine Vorgeschichte. Das 15-jährige Mordopfer hatte zuvor gegen einen der beiden Tatverdächtigen vor dem Amtsgericht ausgesagt, wie der Kölner Staatsanwalt Ulrich Bremer t-online mitteilte. Wollten sich die beiden Angeklagten an dem Teenager rächen? Angeklagt sind die beiden am Sonntag festgenommenen Tatverdächtigen wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen.

Bisher lässt sich die Tat wie folgt rekonstruieren: Wie die Ermittlungsbehörden mitteilten, trafen die beiden tatverdächtigen 18- und 20-Jährigen und das spätere Mordopfer vor einer Gaststätte an der Danziger Straße in Köln-Mülheim aufeinander. Vor Ort, drei Tage nach der Tat, deutet nichts auf ein Gewaltverbrechen hin. Ein Kirschbaum blüht, Kinderlachen einer angrenzenden Grundschule übertönt den lauten Straßenverkehr.

Teenager suchte wohl Schutz

Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, soll der 15-Jährige am Sonntag in die Gaststätte gelaufen sein, möglicherweise – so der Stadt-Anzeiger – um dort Schutz zu suchen. Anwohner seien auf den Lärm aufmerksam und Zeugen des Streits geworden. Die Angreifer sollen ihr Opfer in ein Auto gezerrt haben und mit ihm zum Hafen gefahren sein, so der "Stadt-Anzeiger", der sich auf Zeugenaussagen beruft. Über einen Zeugenhinweis erfuhren die Ermittler schon wenig später den Namen des mutmaßlichen Opfers und starteten eine großangelegte Fahndung.

Bericht: Vater informierte Polizei vorab

Wie der WDR am Donnerstag berichtete, soll der Vater des getöteten 15-Jährigen kurz vor dem Tod seines Sohnes die Polizei informiert haben. Die Tatverdächtigen sollen ihn angesprochen und nach dem Aufenthaltsort seines Sohns gefragt haben. Der Vater habe die Polizei in Mülheim darüber informiert, dass zwei junge Männer damit gedroht hätten, seinen Sohn zu töten. Die Beamten hätten daraufhin erklärt, dass er zur Wache kommen solle, um eine Anzeige zu erstatten. Dem WDR sagte der Vater am Donnerstag, dass das "zu lange" gedauert hätte", deshalb habe er keine Anzeige erstattet.

Am Sonntagmorgen fanden Polizisten schließlich die Leiche des Teenagers am Hafen. Der Fundort wurde abgesperrt, ein Rest des polizeilichen Absperrbandes ist noch heute zu sehen. Die Polizei errichtete einen Sichtschutz und einen Pavillon. Unweit des Tatorts, am Aufgang der Fußgängerbrücke zum Hafen, brennen ebenfalls Grabkerzen und es liegen frische Tulpen. Ein Stabfeuerzeug liegt in einer Plastikhülle, versehen mit der Aufschrift: "Wer eine Kerze anzünden möchte, aber kein Feuer hat".

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit der Staatsanwaltschaft
  • Reporter vor Ort
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