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"Qlosterstüffje" in Ehrenfeld: Kölner Kult-Kneipe muss schließen


Lokal in Köln-Ehrenfeld
Kult-Kneipe muss schließen: "Können wir nicht tragen"


28.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Biergläser: KölschstangeVergrößern des Bildes
Ein Kranz mit Kölschstangen (Symbolbild): Das "Qlosterstüffje" stellt den Zapfhahn ab. (Quelle: Deutscher Brauer-Bund)

Das "Qlosterstüffje" auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld muss schließen. Die Gründe, so die Betreiberin, seien jedoch andere als beim "allgemeinen Kneipensterben".

Seit dem 24. Mai herrscht traurige Gewissheit darüber, dass das "Qlosterstüffje", eine kultige Kneipe in Ehrenfeld mit Tischkicker und Kegelbahn, schließen wird. Besucht man die Website des "Qlosterstüffjes", findet man noch den Aufruf zu einer Solidaritätskundgebung, die am 17. Mai stattfand. Hunderte Menschen waren dem Aufruf gefolgt, doch es half nichts: Nur eine Woche später gaben die Betreiber bekannt, dass die Schließung nicht mehr zu vermeiden sei.

Grund sei, dass der Erhalt der Kneipe angesichts der Mietforderungen von 5.000 Euro – einer Mietsteigerung von 66 Prozent – schlichtweg nicht mehr rentabel sei, erklärt Betreiberin Sabine Baumgart. "Die Summe, welche wir monatlich zahlen müssten, können wir nicht tragen. Wir müssten ansonsten alle ehrenamtlich arbeiten, oder die Preise so stark anheben, dass Menschen mit weniger finanziellen Mitteln sich gar keinen Besuch bei uns mehr leisten könnten."

Rauchverbot und Pandemie überlebt

Im Gespräch erzählt die Wirtin, die zuvor bereits den "Q-Hof" betrieben hatte, dass der Vermieter nicht gewillt gewesen sei, über den Erhalt der Kneipe an der Venloer Straße zu verhandeln. Er sei zuletzt einfach nicht mehr erreichbar gewesen und habe signalisiert, dass das "Qlosterstüffje" als Mieter nicht mehr gewünscht sei.

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Baumgart hebt hervor, dass die Gründe für die Schließung der Ehrenfelder Kult-Kneipe andere seien als die Gründe für das "allgemeine Kneipensterben". Es habe nie zu wenig Kundschaft oder zu wenig Personal gegeben. "Sogar an das Rauchverbot haben wir uns nach gut zehn Jahren mittlerweile gewöhnt und die Pandemie haben wir auch dank der Unterstützung unserer Stammgäste überstanden", betonte sie in ihrer Rede auf der Kundgebung.

Vermieter interessiere "allein der Tauschwert"

Als Grund für das Aus sieht sie vielmehr die Gentrifizierung an. Tatsächlich stehen auch andere Kneipen vor ähnlichen Problemen. t-online hatte bereits über die Situation der "Lotta" berichtet. Im Gegensatz zum "Qlosterstüffje" hat die Kneipe in der Südstadt allerdings durchaus gute Chancen, dass die gemeinschaftliche Übernahme des Hauses und damit auch der Fortbestand der "Lotta" realisiert werden kann.

Doch wie der Fall des "Qlosterstüffjes" zeigt, können sich nicht alle Kneipen erfolgreich gegen ihre Verdrängung wehren. Baumgart analysiert das Problem sachlich und setzt es in einen größeren Kontext: "Während uns der Gebrauchswert der Immobilie interessiert, interessiert den Vermieter allein ihr Tauschwert. Und das ist gar nicht mal persönlich gemeint, sondern die natürliche Folge davon, dass die Häuser, in denen wir leben, arbeiten oder unsere freie Zeit verbringen, zu Kapitalanlagen für andere werden, die abgesehen von finanziellen Transaktionen mit diesen Orten in gar keiner Verbindung stehen."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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