Oktoberfest München: "Café Mohrenkopf" heißt jetzt "Theres"

Das "Café Mohrenkopf" ist auf der Wiesn eine Institution. Jetzt heißt es anders, denn der Name war "nicht mehr zeitgemäß".

Das Oktoberfestzelt "Café Mohrenkopf" hat seinen Namen geändert. Das geht aus einem Eintrag auf der Website des Cafés hervor. Demnach heißt es ab sofort "Café Theres" und soll auch unter diesem Namen auf dem Oktoberfest zu besuchen sein. Das Haus existierte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg, seit über 70 Jahren ist es inzwischen mit einem Zelt auf dem Oktoberfest vertreten.

"Ich fand, der Name Mohrenkopf ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Chefin Katharina Wiemes in einem Gespräch mit dem Onlineportal "Hallo München". Auf der Website des Cafés heißt es: "Eine Tradition stirbt, wenn man sich nicht weiterentwickelt". Der neue Name beziehe sich auf die bayerische Königin und frühere Kronprinzessin Therese. Nach ihr ist auch die Theresienwiese benannt, auf welcher das Oktoberfest stattfindet, welches wiederum zum ersten Mal zur Hochzeit Thereses mit Ludwig von Bayern gefeiert wurde.

Café Theres auf Münchner Oktoberfest hat einige Besonderheiten

Das Café ist indes das einzige auf dem Oktoberfest mit eigener Konditorei. Etwa 450 Gäste haben dort Platz. Auch wenn es aus einem Kaffeehaus entstanden ist, gleicht es in Sachen Programm vielen anderen Zelten auf der Wiesn, es bietet Bar, Cocktails oder Livemusik. An der Manufaktur solle sich nichts ändern, sagt Theres-Chefin Wiemes.

Viele Namen, die das Wort "Mohr" in sich tragen, stehen seit einigen Jahren in der Kritik. Das Wort gilt als problematisch, weil es Schwarze Menschen auf ihre Hautfarbe reduziert und häufig mit stereotypen Abbildungen verknüpft wird. So wird immer wieder gefordert, etwa die Mohrenstraße sowie die gleichnamige U-Bahn-Haltestelle in Berlin umzubenennen – bislang noch ohne Effekt. Anders als in Augsburg.

Da benannte sich das Traditionshotel "Drei Mohren" 2020 in "Hotel Maximilian's" um. Dem zuvor gingen lautstarke Forderungen von Aktivisten, die den alten Namen als rassistisch bezeichneten. Eine laute öffentliche Debatte über den alten Namen des "Café Theres" in München war jedoch bislang nicht zu vernehmen – und hat sich mit der Umbenennung nun auch erübrigt.