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Rosenheim: Blackout-Flyer löst Run auf Baumärkte aus


Sorge vor Blackout
Stadt löst mit Broschüre Hamsterkäufe aus


Aktualisiert am 15.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Eine Gasflasche in einer Abstellvorrichtung (Symbolbild): Nachdem die Stadt Rosenheim über Stromausfälle informierte, sorgten viele Einwohner vor.Vergrößern des Bildes
Eine Gasflasche in einer Abstellvorrichtung (Symbolbild): Nachdem die Stadt Rosenheim über Stromausfälle informierte, sorgten viele Einwohner vor. (Quelle: IMAGO/Hrvoje Jelavic/PIXSELL/imago-images-bilder)

Statt die Bürger lediglich zu informieren, sorgte die Stadt Rosenheim mit einem Flyer für einen Run auf die Baumärkte. Dabei war die Absicht der Stadt eine gute.

Eigentlich wollte die Stadt Rosenheim mit ihrem Blackout-Flyer die Bürger nur auf die Folgen eines Stromausfalls hinweisen. Doch der Schuss ging nach hinten los. Die Bürger stürmen Baumärkte und horten Gaskartuschen für Campingkocher.

Die Idee im Rosenheimer Rathaus war, den Bürgern den Begriff Blackout näherzubringen, um für den Ernstfall, den Katastrophenfall, gewappnet zu sein. Mit der Broschüre "Blackout – und dann?", die in jedem Briefkasten landete, wollte man der Bevölkerung aufzeigen, was man für mindestens zwei Wochen zu Hause haben sollte. Bei einem längeren Ausfall der Energieversorgung von bis zu acht Stunden rechnet die Stadt mit dem Ausfall der privaten Kraftstoffversorgung sowie mit Engpässen bei Trinkwasser und Lebensmitteln. Das Konzept sei nicht neu, heißt es aus dem Rathaus. "Die Stadt beschäftigt sich seit Dezember 2018 mit der Möglichkeit eines sogenannten Blackouts."

Run auf Campingkocher

Jedoch war die Bedrohung wohl noch nie so reell, deshalb sorgte der Flyer für heillose Aufregung. Denn bei einem länger anhaltenden Blackout könnten sich die Versorgungsengpässe potenzieren. Deshalb rät die Stadt zur Vorbereitung wie auf einen Campingurlaub in den eigenen vier Wänden. Jeder Bürger sollte deswegen unter anderem Bargeld, haltbare Lebensmittel, einen Erste-Hilfe-Kasten, Ersatzbatterien, Hygieneartikel, Medikamente sowie ausreichend Trinkwasser vorrätig haben. Und einen Campingkocher.

Dieser Hinweis auf den Notbehelf war es wohl, der einen Run auf Campingkocher und Gaskartuschen auslöste. Weitaus mehr als sonst üblich gingen Gaskartuschen und Gasflaschen über die Ladentheken, berichten örtliche Baumärkte der Lokalpresse. Es sei beängstigend, wie die Leute auf den Flyer reagieren, sagen die jeweiligen Filialleiter. "Die Leute haben Angst und sind bedrückt." Auch Wasserkanister seien stärker nachgefragt worden. Mögliche Stromausfälle hätten die Bürger verunsichert.

Droht ein Kommunikations-Ausfall?

"Wir wollten die Bürger für die Möglichkeit eines längeren Stromausfalls sensibilisieren, was jahrzehntelang undenkbar war", begründet Rosenheims Pressesprecher Christian Schwalm den Flyer gegenüber t-online. "Für den Fall der Fälle sollten Wege aufgezeigt werden, an wen man sich wenden und wie man sich vorbereiten kann, um gut gerüstet zu sein." Denn im Ernstfall drohe auch der Totalausfall der Kommunikation. Die Trinkwasserversorgung könne in einem solchen Fall über Notstromaggregate an den Brunnenpumpen aufrechterhalten werden. "Ein Blackout wäre dann auch sicher nicht nur auf die Stadt beschränkt", so Schwalm, "er würde sicher ganz Südostbayern betreffen."

"Die erste Woche nach dem Versand war natürlich von großem Telefonaufkommen geprägt, von Unsicherheit und Aufregung", sagt Schwalm. Nachdem sich die Leute damit beschäftigen konnten, habe sich die Besorgnis der Bürger etwas gelegt. Nicht jedoch offensichtlich bei anderen Kommunen. Schwalm: "Wir bekamen Anfragen, ob sie Textpassagen übernehmen und sich am Flyer orientieren könnten."

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
  • Gespräch mit Christian Schwalm, Pressesprecher der Stadt Rosenheim
  • Oberbayerisches Volksblatt
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