Teurer als auf dem Oktoberfest: Mass-Preis auf dem Nockherberg

Im März ist auf dem Münchner Nockherberg Starkbierzeit. Nach dem traditionellen Singspiel wird dort drei Wochen gefeiert. Wie viel die Mass wohl heuer kostet?

18,3 Prozent Stammwürze – deutlich mehr als bei einem Hellen – machen das Starkbier vollmundig und den Geschmack intensiver. Genauer gesagt: süßer. Auch der Alkoholgehalt des untergärigen Doppelbocks ist mit 7,9 Prozent erhöht.

Mit diesem Bier beschwipsen sich unter anderem die Politiker beim traditionellen "Derblecken" auf dem Nockherberg, bei dem der Allgäuer Kabarettist Maximilian Schafroth wie in den vergangenen Jahren der Politik-Prominenz aus ganz Deutschland die Leviten lesen wird.

Nach der Fastenpredigt von Schafroth und dem traditionellen Singspiel der Drehbuchautoren Stefan Betz und Richard Oehmann öffnet der Nockherberg seine Pforten – nicht nur für Promis und vermeintliche "Schickeria"-Mitglieder, sondern für die Öffentlichkeit.

Starkbierfest startet im März mit Preiserhöhungen

Vom 10. März bis zum 2. April 2023 startet dort das Starkbierfest. 4.500 Partygäste passen zu Spitzenzeiten in die Münchner Festhalle. An allen 25 Tagen spielt für die Gäste die aus dem Hacker-Festzelt bekannte Wiesn-Band "Die Kirchdorfer".

Doch wie teuer wird der Spaß dort dieses Jahr? Seit die deutschen Bierbrauer deutliche Preiserhöhungen aufgrund eines massiven Anstiegs der Produktionskosten angekündigt haben, gibt es auch Spekulationen über den Bierpreis beim Starkbierfest.

In der Kneipe werde das Bier Recherchen von t-online zufolge auf jeden Fall vier bis fünf Euro auf 0,5 Liter kosten. In Supermärkten könnte der Kasten mit 30 Euro zu Buche schlagen. (Mehr dazu erfahren Sie hier)

Nockherberg-Mass: "Es gibt für uns keine Alternative"

Fest steht: Der Mass-Preis am Nockherberg wird das Supermarkt- und Kneipenniveau weit hinter sich lassen. Mit 13,50 Euro kostet die Mass Salvator beim diesjährigen Starkbierfest sogar mehr als 2022 in acht Wiesnzelten. Da vergeht wohl einigen die Freude beim Trinken.

Der Grund für den hohen Preis? Alle Kosten des Veranstalters seien "massiv" gestiegen, bestätigt Kerstin Jungblut von der Schottenhammel und Lechner GmbH, die das Starkbierfest ausrichtet. Unter anderem die Kosten für den Wareneinkauf, Energie, Personalkosten, Pacht, Gage der Band. "Preissteigerungen erleben wir Bürger derzeit in quasi allen Bereichen und die Entwicklung macht leider auch vor gastronomischen Betrieben nicht halt. Es gibt für uns keine Alternative", heißt es in einer Antwort auf unsere Anfrage zum erhöhten Bierpreis.

Ob die Münchner den Nockherberg dieses Jahr deshalb weniger besuchen werden? Vermutlich nicht. Laut der Reservierungsseite des Veranstalters sind die Tische gut ausgelastet. Die meisten Wochenenden sind bereits jetzt ausgebucht. Vom erhöhten Bierpreis haben ohnehin die meisten Besucher nichts mitbekommen – auf der Reservierungsseite ist nämlich von 12,90 Euro die Rede. Ein Preis, der "vor Ort abweichen kann". Ob sich der Veranstalter um die Preisangabe aus der Sorge Gäste zu verlieren drückt, ist unklar.

Der Bierdurst auf dem Starkbierfest wird trotzdem den meisten Münchnern wohl nicht vergehen. Vielleicht wird es nur die ein oder andere Mass weniger. Dabei ist beim Nockherberg sowieso Vorsicht geboten – denn das Bier ist bekanntlich stärker.